Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Hinweis: Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor mit größter Sorgfalt erarbeitet bzw. zusammengestellt und unter Einschaltung wirksamer Kontrollmaßnahmen reproduziert. Trotzdem sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Der Verlag und der Autor sehen sich deshalb gezwungen, darauf hinzuweisen, dass sie weder eine Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Folgen, die auf fehlerhafte Angaben zurückgehen, übernehmen können. Für die Mitteilung etwaiger Fehler sind Verlag und Autor jederzeit dankbar. Internetadressen oder Versionsnummern stellen den bei Redaktionsschluss verfügbaren Informationsstand dar. Verlag und Autor übernehmen keinerlei Verantwortung oder Haftung für Veränderungen, die sich aus nicht von ihnen zu vertretenden Umständen ergeben. Evtl. beigefügte oder zum Download angebotene Dateien und Informationen dienen ausschließlich der nicht gewerblichen Nutzung. Eine gewerbliche Nutzung ist nur mit Zustimmung des Lizenzinhabers möglich.

©  2015 Franzis Verlag GmbH, 85540 Haar bei München

Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Das Erstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, auf Datenträgern oder im Internet, insbesondere als PDF, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt.

Die meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen und Firmenlogos, die in diesem Werk genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden. Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller.

Autor: Bernd Schmitt

Produktmanagement: Dr. Markus Stäuble




 1. E-Books Schreiben

Ob Krimi, Roman oder Kinderbuch, das E-Book ist ein ideales Medium, um die Welt der Literatur selbst mitzugestalten. Sie haben sich dazu entschlossen, nicht nur vom eigenen Buch zu reden, sondern Ihre Idee auch zu verwirklichen? Dann seien Sie herzlich willkommen!

Ich bin dann mal Autor

Die Autorinnen und Autoren von heute sind in der glücklichen Lage, alle Schritte in Eigenregie zu gehen – ohne sich in Unkosten zu stürzen. Die nötigen Programme für das eigene E-Book werden in diesem Buch erklärt. Sie sind entweder kostenlos oder für schmale Budgets geeignet, und das ohne Abstriche bei der Qualität. Im Gegenteil – die hier vorgestellten Programme meistern ihre Aufgaben durchwegs besser als so manches teure Profiprogramm!

Für eine praxisnahe Erklärung der einzelnen Schritte sorgen drei E-Book-Workshops mit unterschiedlichen Anforderungen.

Für ein Genre entscheiden

Sie müssen sich für ein Genre entscheiden! Möchten Sie einen Mittelalterroman veröffentlichen oder ein Buch über die nachweisbare Geschichte der deutschen Könige und Kaiser? Im ersten Fall bewegen Sie sich in der Belletristik, im zweiten Fall in der Welt der Sachbücher. Für beide großen Bereiche existiert wiederum eine Reihe von Unterabteilungen.

Schon das Cover muss das Genre auf den ersten Blick erkennen lassen. Hier handelt es sich zweifelsfrei um einen Krimi und nichts anderes.

Zur Belletristik, der »schönen« Literatur, gehören historische Geschichten ebenso wie Science-Fiction-, Fantasy- und Kriminalromane. Wichtige Unterkategorien von Sachbüchern sind wissenschaftliche Werke, Ratgeber und Fachbücher zu allen erdenklichen Bereichen – von der Computerei bis zur Tierhaltung. Natürlich ist es erlaubt, bis zu einem gewissen Grad die Genres zu mischen, allerdings sollten Sie es dabei nicht übertreiben.

Bisher ist nämlich noch kein Buch in den Bestsellerlisten aufgetaucht, das aus einer Fifty-fifty-Mischung von Roman und Sachbuch besteht. Nun könnte man einwenden, dass zum Beispiel die Abenteuergeschichten von Jules Verne sehr wohl einen wissenschaftlichen Hintergrund haben. Einverstanden, aber trotzdem bleiben sie Romane! Ein gütlicher Vorschlag zur Unterscheidung der Genres:

ÜBUNG FÜR AUTOREN

Stellen Sie sich vor den Spiegel und sprechen Sie mehrmals laut den gleichen Satz: »Ich schreibe einen Krimi.« Oder: »Ich schreibe ein Sachbuch über Heilkräuter.« Oder: »Ich schreibe ein Fantasyepos.«

Verlag oder Self-Publishing?

Als Self-Publisher sind Sie Ihr eigener Chef und bringen Ihr E-Book unabhängig von einem Verlag auf den Markt. Da stellt sich natürlich die Frage, warum es dann überhaupt Verlage gibt und was die Menschen dort den ganzen Tag so treiben.

Die wichtigsten Abteilungen im Schnelldurchlauf:

Und dann gibt es noch in jedem Verlag eine Redaktion, die über das Verlagsprogramm entscheidet. Welches Buch wird auf den Markt gebracht und welches nicht?

Wie man sieht, nehmen die Verlage eine Menge Arbeit ab. Allerdings arbeiten die Lektoren, Designer und Juristen nicht für umsonst. Von jedem verkauften Buch gehen einige Prozente ab, die das Autorenhonorar schmälern.

Verleger, Händler und Autoren

In der Welt der gedruckten Bücher ist das Verhältnis zwischen Autoren, Verlagen und dem Buchhandel manchmal etwas angespannt. Man versteht sich nicht so richtig – allerdings ist das nicht persönlich gemeint, sondern liegt in der Natur der Sache.

Jeder Verlag hat nur begrenzte personelle Kapazitäten. Er kann beim besten Willen nur einen Bruchteil der eingeschickten Manuskripte als Buch herausbringen. Es bleibt keine andere Wahl, als die Autoren auszusieben.

Ähnlich geht es dem Buchhandel. Der Platz auf den Verkaufstischen und in den Regalen ist begrenzt, die Ladenmiete will bezahlt werden.

Außerdem haben die Buchhändler keine Zeit dafür, direkt mit einzelnen Autoren Verhandlungen zu führen. In der Folge werden diejenigen Autoren bevorzugt, die den harten Auswahlprozess der Verlage bereits überstanden haben. Die Einkäufer der großen Handelsketten wählen das Passende aus den Verlagsprogrammen aus, und genau diese Bücher landen dann in den Regalen.

Für unbekannte Autoren, die neu im Literaturbetrieb mitmischen möchten, sind das keine guten Startbedingungen. Sie fühlen sich wie Discogänger in den falschen Klamotten: Türsteher versperren den Zugang! So war das jedenfalls vor dem Durchbruch des E-Books.

TUN SIE DAS NICHT!

Was Buchhändler aus Höflichkeit verschweigen: Sie sind, gelinde gesagt, wenig erfreut über Autoren, die unangemeldet mit einem Karton eigener Bücher unter dem Arm im Laden erscheinen, um das eigene Werk dort verkaufen zu lassen. Jeder Regalplatz muss Umsatz erwirtschaften!

Wenn Sie nicht zumindest lokal prominent sind, kommen Sie mit dieser Hauruckmethode nicht zum Zug. Man wird zwar freundlich lächeln, Ihr gedrucktes Buch dann aber in der sogenannten »Giftschublade« verschwinden lassen. In den Regalen der E-Book-Shops ist dagegen Platz!

Self-Publishing als Sprungbrett

Durch das E-Book hat sich diese Situation doch erheblich entspannt. Bringen Sie Ihr Buch einfach als E-Book heraus! Wenn es sich gut verkauft, werden Sie von den Verlagen auch wahrgenommen – ohne dass Sie darum betteln müssen! Die Verlage haben längst ein Auge auf gute E-Book-Autoren geworfen.

Sehen Sie im E-Book eine Chance, von Verlagen entdeckt zu werden! Sie können nur gewinnen. Im Unterschied zum Papierbuch ist der Herstellungsprozess für das E-Book wesentlich einfacher und viel billiger.

Was der Self-Publisher braucht:

Nicht alles selber machen!

Beim Self-Publishing müssen Sie die oben aufgezählten Jobs auf irgendeine Weise abdecken. Sie wären also im Extremfall nebenbei auch noch Korrektor, Lektor, Grafiker, Hersteller, Vertriebsleiter, Marketingprofi, Buchhalter und Justiziar. Ein bisschen viel für einen einzigen Menschen. Diese Ämterhäufung geht nicht nur zulasten Ihres Buchs, sondern auch Ihrer Gesundheit!

Autoren-Burn-out: vorbeugende Maßnahmen

Kleine Rechtskunde

Wer ein Buch selbst verfasst und nicht abgekupfert hat, ist automatisch der Urheber eines Werks und durch das Urheberrecht geschützt.

Das Urheberrecht

Dieses Recht können Sie weder übertragen noch verkaufen noch verlieren. Als Schöpfer leben Sie mit all Ihren Werken. Das muss nicht unbedingt zu Ihren Gunsten sein! Manchem etablierten Autor, Musiker oder Schauspieler treibt der Anblick seiner Frühwerke die Schamröte ins Gesicht. Zu spät!

Das Nutzungsrecht

Die Rechtsgeschäfte unterscheiden sich beim Handel von Papierbüchern und E-Books. In der Umgangssprache spricht man zwar vom Kauf eines E-Books, tatsächlich erwirbt der Käufer aber kein Eigentumsrecht, sondern nur ein Nutzungsrecht. Er darf das Buch also nicht einfach so weitergeben. Außerdem gibt es beim E-Book keinen Umtausch wegen Nichtgefallen!

Die Bildrechte

Aufpassen müssen Sie, um bei den Bildrechten keinen Fehler zu begehen. Die Urheberrechte eines Bilds liegen immer beim Fotografen. Auch hier erwerben Sie nur Nutzungs- und keine Urheberrechte. Etwas anders sieht es aus, wenn Sie Ihre Bilder am Computer produziert oder selbst fotografiert haben.

Beachten Sie dabei: Sie dürfen keine direkt erkennbaren Personen ohne deren Einwilligung fotografieren. Erlaubt sind lediglich Aufnahmen einer Menschenmasse, bei der die einzelnen Personen schwer zu identifizieren sind. Sie müssen also für eine Totalansicht von Neuschwanstein nicht alle Japaner wegscheuchen.

Stockphotos!

Wenn Sie schnell relativ günstig professionelle Grafiken und Bilder für das Cover oder den Inhalt Ihres E-Books benötigen, bietet sich auch der Einsatz von Stockphotos an. Der Begriff leitet sich aus dem englischen Wort für »Vorrat« ab. Große Agenturen wie Fotolia, iStockphoto oder Shutterstock bieten einen reichhaltigen Fundus an Bildern an, die Sie gegen Gebühr in Ihrem E-Book verwenden dürfen. Aber auch hier müssen Sie sich mit rechtlichen Dingen auseinandersetzen.

Lesen Sie die jeweiligen FAQs und Lizenzbedingungen genau durch, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Unterschiedlich wird zum Beispiel die Kennzeichnungspflicht gehandhabt, also der Hinweis auf den Fotografen. Im Zweifelsfall fragen Sie beim Support nach, ob eine solche bei Websites übliche Kennzeichnungspflicht auch für E-Books gilt und an welcher Stelle der Hinweis angebracht werden muss.

Die Buchpreisbindung

Bekanntlich ist in Deutschland alles durch Paragrafen geregelt, und der Handel mit Büchern bildet da keine Ausnahme. Aber sind E-Books überhaupt Bücher? Ja, sagt das Buchpreisbindungsgesetz (BuchPrG), und verpasst der elektronischen Literatur gleich einen wunderschönen Namen: »Produkte, die Bücher reproduzieren oder substituieren«. 

Die Preisbindung für gedruckte und elektronische Bücher unterscheidet sich also nicht. Aber sie schreibt lediglich vor, dass ein Buch bei allen Verkaufsstellen zur selben Zeit denselben Preis haben muss. Das heißt nicht, dass Sie den Preis nicht nachträglich ändern dürfen. Nur müssen Sie die Änderung dann konsequent bei allen Verkaufsstellen durchhalten. Vorsicht: Sie dürfen keine spezielle Amazon-Preisaktion anbieten, während Ihr Buch bei einem anderen Portal zum vollen Preis zum Download bereitsteht.

Verboten ist nach dem deutschen Buchpreisbindungsgesetz eine Reihe von Marketingaktionen, wie sie typischerweise in den USA durchgeführt werden. Sie dürfen also keine Pakete aus verschiedenen Produkten schnüren, um Ihr Buch an die Leser zu bringen, und auch nicht jedem fünften Kunden das Buch schenken oder die Buchpreisbindung mit Gutscheinen unterlaufen.

Insbesondere Amazon versucht immer wieder, die deutsche Buchpreisbindung auszuhebeln – sehr zum Ärger der Verlage und des Buchhandels. Hier sollten Sie genau abwägen, an welchen Aktionen Sie sich beteiligen. Im schlimmsten Fall handeln Sie sich juristischen Ärger mit dem Börsenverein des deutschen Buchhandels ein. 

Was sagt das Buchpreisbindungsgesetz zum Unterschied zwischen gedruckten und elektronischen Ausgaben desselben Buchs?

Hier gilt:

DER MEHRWERTSTEUERSATZ

Für gedruckte Bücher beträgt der Mehrwertsteuersatz in Deutschland 7 %, für E-Books aber 19 %.

Die Impressumspflicht

In Deutschland herrscht Impressumspflicht. Sie dürfen zwar unter einem Pseudonym schreiben, aber trotzdem müssen Sie als Autor über das Impressum mit einer ladungsfähigen Anschrift erreichbar sein. Nun fragen Sie sich, warum Sie in gedruckten Büchern keine Autorenadressen finden? Dort stehen in der Regel die Verlage für Ihre Autoren gerade. Als Self-Publisher müssen Sie sich aber selbst darum kümmern.

SO KÖNNTE IHR IMPRESSUM AUSSEHEN

Impressum

Text

Copyright by Conny Schreiber

     Autorenweg 12

     D-12345 Schreibstadt

connyschreiber(at)provider(dot)de

Lektorat, Korrektorat: Lektor XY

Bildmaterialien 

Cover: © Copyright by Covergestalter XY

Bilder im Buch: Copyright by Fotograf XY 

Alle Rechte vorbehalten.

Veröffentlichung: 2. Januar 2016

Noch ein Tipp für den richtigen Ort: Beim Papierbuch steckt das Impressum meistens irgendwo zwischen Titelseite und Textbeginn, fürs E-Book ist die letzte Seite besser! So wird sichergestellt, dass in den automatisch generierten Leseproben der Shops kein wertvoller Platz verschwendet wird. Der Leser soll ja Lust auf den Inhalt des Buchs bekommen und nicht auf Formalitäten!

Deutsche Nationalbibliothek