Coverbild

Kingsley Stevens

LIEBE MICH

Roman

Originalausgabe
© 2006
ebook
© 2013

édition el!es

www.elles.de
info@elles.de

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN 978-3-95609-017-2

Coverfoto:
© FashionStock – Fotolia.com

»Sie können heute um vierzehn Uhr vorbeikommen«, verkündete die unbeteiligte Stimme der Sekretärin am Telefon.

»Oh. Okay. Danke.« Amy war etwas überrascht von dem plötzlichen Anruf. Sie hatte kaum mehr damit gerechnet. Schon seit Monaten bemühte sie sich um einen Termin bei Morgan Holdsworth, der Chefin von Holdsworth Cosmetics, des Kosmetikkonzerns, von dem sie einen Auftrag für ihre Werbeagentur ergattern wollte. Bislang immer ohne Erfolg.

So hatte sie gestern ihrer Freundin Janet ihr Leid geklagt, und sie vermutete wohl nicht zu Unrecht, dass der heutige Anruf mit diesem Gespräch zusammenhing, denn Janet besaß eine Menge Aktien, darunter auch viele des Kosmetikkonzerns, um den es Amy ging.

Amy arbeitete schon einige Zeit sehr erfolgreich als Werbemanagerin für eine große Agentur, und bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie wenig Probleme gehabt, Aufträge hereinzuholen. So war dieser permanente Misserfolg mit Morgan Holdsworth ein ständiger Stein des Anstoßes für sie gewesen – bis heute.

Sie erschien pünktlich zu dem nachmittäglichen Termin und wurde in Morgan Holdsworths Büro gebeten, die sie nicht sehr freundlich empfing.

»Wenn Janet nicht eine der Hauptaktionärinnen meines Konzerns wäre, hätte ich Ihnen keine Sekunde gewidmet«, sagte sie. »Ich habe bereits eine Werbeagentur, mit der ich sehr zufrieden bin. Ich hatte nicht die Absicht zu wechseln.«

»Wir können Ihnen mehr bieten«, sagte Amy zuversichtlich lächelnd und betrachtete die schöne, streng wirkende Frau hinter dem Schreibtisch interessiert. »Wir haben unkonventionelle Kreative mit viel mehr Flexibilität und jungen, neuen Ideen.« Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück, das gegenüber dem Schreibtisch der Konzernchefin stand, und schlug die Beine übereinander. Sie trug wie immer, wenn sie arbeitete, einen kurzen Rock. »Und Sie bekommen mich noch frei Haus dazu.« Sie lächelte selbstbewusst.

»Wie . . . wie meinen Sie das?« Morgan Holdsworth wirkte etwas verwirrt, eine leichte Röte huschte über ihr Gesicht und schien das perfekte Make-up für einen Moment zu überdecken, sie fasste sich an den Kragen ihrer Bluse, als ob er ihr zu eng würde, und ordnete dann etwas konfus ihre Halskette, bevor sie auch noch nach ihrem Ohrring griff.

Du bist ja süß, schmunzelte Amy innerlich. Wer hätte das gedacht? Das kann interessant werden. »Probieren Sie’s aus«, erwiderte sie verführerisch lächelnd.

Morgan Holdsworth betrachtete sie eine Weile mit unergründlichem Gesichtsausdruck. Der Anflug von Verlegenheit, der Amy so überrascht hatte, war verschwunden. »Wie wäre es mit einem Essen heute Abend?« fragte sie dann. »Haben Sie Zeit?« Ihre Stimme klang kühl, aber ihre Augen wirkten auf eine beherrschte Art neugierig.

»Sicher.« Amy erhob sich und kam zu ihr herüber. Der Schreibtisch befand sich zwischen ihnen. Amy beugte sich vor, so dass Morgan Holdsworth in ihr Dekolleté blicken konnte. »Wo immer Sie wollen.«

»Duke’s?« fragte Morgan Holdsworth etwas atemlos, während sie versuchte, nicht in Amys Ausschnitt zu starren, aber anscheinend immer wieder davon angezogen wurde.

»Wann?« fragte Amy.

»Um halb neun«, sagte Morgan Holdsworth. Sie versuchte wieder ihre kühle Miene aufzusetzen.

»Gut.« Amy verließ lächelnd das Zimmer.

»Du bist eine dumme, dumme Pute, Amy!« schimpfte Amy über sich selbst, als sie morgens unter der Dusche stand.

Die Nacht war lang gewesen – oder kurz, je nachdem, wie man es betrachtete –, und sie war erst drei Stunden, bevor sie wieder aufstehen musste, nach Hause gekommen.

Wenn sie die drei Stunden wenigstens hätte schlafen können . . . Aber das hatte nicht geklappt. Sie dachte an Morgan, und sie sehnte sich nach ihr. Morgans Hände, Morgans Mund, Morgans Schenkel, die sich um ihre Hüften schlangen – Morgans Schreie, die das Haus erzittern ließen. Morgans Gesicht, das so schön aussah nach der Entspannung, das so friedlich zu ihr aufblickte. Morgans tiefe, funkelnde Augen.

Sie hatte es nicht gewollt, aber sie hatte sich ein wenig verliebt. Wirklich nur ein wenig, hoffte sie, und dass sie es wieder rückgängig machen konnte. Sie hörte Morgans Seufzen und schloss unter der Dusche die Augen. Frommer Wunsch, das mit dem Rückgängigmachen. Sie drehte das Wasser ab und atmete tief durch. Wird schon gehen. Es muss.

Morgan war keine Frau zum Verlieben, sie war eine potentielle Kundin. Und sie hatten beide gewusst, dass das, was sie heute Nacht getan hatten, nichts mit Liebe zu tun hatte.

Es war Vergnügen gewesen . . . großes Vergnügen – für sie beide. Aber mehr auch nicht.

Amy ging in ihr Schlafzimmer hinüber und zog sich an. Sie schminkte sich und betrachtete dabei im Spiegel die dunklen Ringe unter ihren Augen. Na ja, nicht so schlimm. Mit einer entschlossenen Bewegung puderte sie ihr Gesicht, bis der dunkle Eindruck verschwunden war. Als sie ihre Ohrringe anlegen wollte, merkte sie, dass einer fehlte. Einer von denen, die sie gestern getragen hatte.

Sie versuchte sich zu erinnern. Ja, richtig, Morgan hatte ihn ihr abgenommen und beiseite gelegt. Sie biss sich auf die Lippen. Sie dachte daran, wie Morgans Hand dabei sanft ihre Wange gestreichelt hatte. Den anderen hatte Amy schon davor in ihre Tasche gesteckt, aber dieser . . . der musste noch irgendwo bei Morgan liegen.

Sie seufzte. Es war einer ihrer Lieblingsohrringe, sie hoffte, er war nicht verlorengegangen. Entschlossen nahm sie den übriggebliebenen Ohrring wieder ab und suchte ein anderes Paar aus. Die würden es auch tun.

Amy saß schon eine Weile im Büro über neuen Entwürfen und Ideen für die heutige Präsentation, als das Telefon klingelte.

»Wie geht es dir, mein Schatz?« fragte Morgans Stimme fröhlich.

»Oh, gut . . . gut«, stammelte Amy ein wenig verblüfft. Mein Schatz? Was sollte das denn? Hatte sie da irgend etwas falsch verstanden heute Nacht? Sie horchte in den Hörer. »Das klingt wie Wasser da bei dir. Liegst du am Strand?«

»Ich bin im Bad, du Dummchen«, sagte Morgan. »Ich nehme immer ein ausgiebiges Bad, bevor ich meinen Tag beginne. Duschen ist so proletarisch. Und außerdem hatte ich es nötig, mich richtig zu entspannen – nach dieser Nacht.« Sie säuselte ins Telefon.

»Hm, ja«, sagte Amy. Sie wollte die Erinnerung nicht wieder aufkommen lassen. Dann konnte sie nicht weiterarbeiten. Sie räusperte sich. »Du . . . ich – Hast du zufällig einen meiner Ohrringe bei dir gefunden? Ich vermisse einen.«

Morgan lachte ein wenig. »Ich habe noch nicht einmal eine Ahnung, wo meine sind«, sagte sie. »Aber die werden sich schon anfinden, wenn das Personal nachher das Haus aufräumt. Und deiner auch.«

Amy stellte sich vor, wie ein grinsendes Zimmermädchen den einzelnen Ohrring auf Morgans Bett legte. Aber so war es vermutlich gar nicht. Bei dem, was Morgan zahlenmäßig angedeutet hatte, kam ähnliches wahrscheinlich öfter vor, und es gab schon einen speziellen Platz für die Hinterlassenschaften der diversen nächtlichen Besucherinnen, wo sie sie wieder abholen konnten.

»Gut, dann –«, sie hüstelte angestrengt, »kannst du ihn ja vielleicht für mich aufheben«, sagte sie.

»Wenn ich dran denke«, sagte Morgan lässig.

Das wäre ja auch wirklich zuviel verlangt, dachte Amy, bei dem vielen Wechsel. »Ich mag den Ohrring«, sagte sie. »Es wäre schön, wenn er nicht verlorenginge.«

»Wird er schon nicht«, sagte Morgan uninteressiert. »Ein Liebespfand?« Ihr Grinsen schien die Leitung zu sprengen.

Amy atmete tief durch. »Nein«, sagte sie. »Ich trage die Ohrringe nur sehr gern.«

»Sie stehen dir auch gut«, sagte Morgan. Sie gurrte. »Wie ist es? Gehst du heute Abend wieder mit mir essen?« Sie lachte ein wenig. »Vielleicht bringe ich den Ohrring dann mit.« Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. »Oder du holst ihn bei mir ab.«

Amy räusperte sich. Ihr wäre es lieber gewesen, wenn das Gespräch eine andere Richtung genommen hätte. »Hast du – hast du über den Auftrag nachgedacht?« fragte sie. »Wirst du ihn uns geben?«

Morgan seufzte. »Denkst du denn nie an etwas anderes? Ich überlege noch.« Sie schien tatsächlich zu überlegen, dann fuhr sie fort: »Wie ist es mit dem Essen heute Abend?«

»Ist das der Preis?« fragte Amy etwas scherzend.

»Wie war das mit dem kompletten Service?« scherzte Morgan zurück. »Nach einem Mal kann ich kaum beurteilen, ob das die Ausnahme oder die Regel ist. Und das muss ich ja wissen, bevor ich den Auftrag erteile.«

»Es ist nicht die Ausnahme«, sagte Amy, »allerdings nur für spezielle Kundinnen.«

»Ich wusste, du machst das öfter«, sagte Morgan. »Aber ich werde nicht fragen, wie oft. Im Gegensatz zu dir.«

Du bist wirklich ungeheuer taktvoll, wie man gerade wieder sieht, dachte Amy. »Du hast die Frage nicht beantwortet«, sagte sie.

»Das würdest du auch nicht tun«, sagte Morgan.

Ich habe noch den Überblick – im Gegensatz zu dir. »Ja«, sagte Amy. »Das würde ich auch nicht tun.« Obwohl sie Morgan nicht kannte, hatte sie den Eindruck, es hatte wenig Sinn, sich mit ihr über so etwas zu unterhalten. Sie lachte leicht. »Also – wo willst du hingehen? Ins Duke’s? Wieder mit mir angeben?«

»Natürlich.« Morgan lachte auch.

»Ich würde lieber irgendwo hingehen, wo es etwas gemütlicher ist«, sagte Amy.

»Mach einen Vorschlag.« Morgan dehnte sich genüsslich im warmen Badewasser.

»Ich kenne eine kleine Bar, in der ich mich gern aufhalte«, sagte Amy.

»Dein Stammlokal?«

»So etwas Ähnliches. Hast du Lust?«

»Hm, und wie . . .«, seufzte Morgan in den Hörer.

»Nicht jetzt, ich meinte, heute Abend«, flüsterte Amy. Obwohl sie es nicht wollte, wurde ihr heiß. »Jetzt habe ich eine Besprechung. Ich muss gleich weg.«

»Wie schade«, sagte Morgan enttäuscht. »Ich hatte gehofft, dass du heute morgen noch da bist, wenn ich aufwache, und dass wir –«

»Ich bin leider gezwungen, zu duschen, nicht zu baden«, sagte Amy.

Morgan lachte fröhlich. »Du meinst, du gehörst zum eher proletarischen Teil der Bevölkerung? Das wage ich zu bezweifeln.«

»Das kannst du gern, aber dennoch verdiene ich mein Geld hauptsächlich mit der Anwesenheit an diesem Schreibtisch, und deshalb –«

»Und deshalb ist mein Auftrag für dich so wichtig.« Morgan schien etwas ernüchtert.

»Ein Auftrag von einem großen Konzern wie deinem wäre für jede Werbeagentur wichtig«, sagte Amy.

»Natürlich.« Morgan machte eine kleine Pause. »Wo treffen wir uns heute Abend?«

Nachdem sie sich verabredet hatten, legte Amy nachdenklich den Hörer auf.

An ihrer offenen Bürotür ging ein Kollege vorbei. »Kommst du? Die Besprechung . . .«

»Ja, ich komme.« Amy raffte ihre Unterlagen zusammen, stand auf und verließ ihr Büro.

»Hey, Süße!«

»Du sollst mich nicht immer so nennen, Charlie.« Amy grinste.

»Ich weiß«, sagte Charlie, der Barmann, von hinter seinem Tresen, »deshalb tu’ ich es ja.« Er grinste auch. »Warst lange nich’ hier. Viel Arbeit gehabt?« Amy nickte. Er zapfte ein Bier und stellte es vor sie hin. »Lady?« Er sah Morgan fragend an. Als sie nicht reagierte, wandte er sich wieder an Amy. »Was trinkt deine Freundin?«

Freundin ist vielleicht etwas zuviel gesagt, dachte Amy. »Ähm . . . Champagner, glaube ich«, erwiderte sie.

»Champ- . . . was?« Charlie prustete los. »Da seid ihr hier aber im falschen Laden!«

»Ein Scotch tut’s auch«, sagte Morgan und schob sich auf einen Barhocker. »Zwei Fingerbreit, ohne Eis.«

»Ich dachte schon, Sie wär’n stumm, Lady«, sagte Charlie. »Schön, dass Sie’s nich’ sind.«

»Ich bemühe mich«, sagte Morgan.

Amy beobachtete sie etwas erstaunt.

Charlie goss den Scotch ein und schob Morgan das Glas hin. »Darauf hätt’ ich Sie nich’ geschätzt, Lady«, sagte er, »obwohl ich sonst in so was ganz gut bin.«

Morgan hob ihr Glas und prostete Amy zu. »Also dann – auf falsche Einschätzungen.« Sie trank.

Amy überlegte, was Morgan wohl mit ihrem Toast gemeint haben konnte, während sie einen Schluck von ihrem Bier nahm. »Dein Bier ist immer noch das beste«, sagte sie lächelnd zu Charlie. »Das habe ich wirklich vermisst.«

»Musst einfach öfter kommen«, grinste Charlie.

»Tja, wenn das so einfach wäre«, sagte Amy seufzend. »Ich komme kaum noch zum Schlafen.«

Morgan setzte ihr Scotchglas laut auf dem Tresen ab.

Amy sah sie an und lächelte leicht. So habe ich das nicht gemeint, dachte sie, aber gut, dass du zuhörst.

»Hat deine Freundin auch’n Nam’n?« fragte Charlie.

»Morgan«, sagte Morgan. »Nennen Sie mich Morgan.«

Amy grinste in sich hinein. Morgan war sauer, weil Charlie Amy nach ihrem Namen gefragt hatte und nicht sie selbst.

»Freut mich, Morgan«, sagte Charlie, wischte sich die nasse Hand kurz an seiner Hose ab und hielt sie dann über den Tresen Morgan hin.

Morgan starrte einen Moment darauf, und Amy dachte, sie würde ausrasten, aber dann streckte Morgan ihre Hand ebenfalls aus und schüttelte die von Charlie. »Freut mich auch«, sagte sie.

Ein Gast vom anderen Ende des Tresens rief Charlie, und er ging hinüber, um ihn zu bedienen.

»Tut mir leid«, sagte Amy zu Morgan. »Ich war schon so lange nicht mehr hier . . . und Charlie ist ein einfacher Bursche. Wie in der Kosmetikherstellung riecht es hier auch nicht.«

»Nicht gerade«, sagte Morgan. Sie sah sich um.

»Und vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass du keinen Rock anziehen sollst«, ergänzte Amy hüstelnd.

»Das wäre nützlich gewesen«, sagte Morgan. Ein paar der anwesenden Männer starrten ziemlich ungeniert auf ihre nackten Beine.

»So was sehen die hier nicht oft«, sagte Amy entschuldigend.

»Wir können ja tauschen«, sagte Morgan. »Du nimmst meinen Rock, und ich nehme deine Jeans.«

»Ähm . . . ja . . . da es meine Schuld war –« Amy wand sich ein bisschen.

»Schon gut«, sagte Morgan. »War nicht ernst gemeint. So schlimm ist es auch wieder nicht.«

»Du tust auf jeden Fall ein gutes Werk«, sagte Amy grinsend. »Davon werden sie noch ihren Enkeln erzählen.«

»Von meinen Beinen?« Morgan lachte. »Du übertreibst. So toll sind die nun auch wieder nicht.«

»Ich finde sie ganz schön . . . toll«, sagte Amy verlegen. Eigentlich hatte sie gar nichts sagen wollen, aber es war ihr so herausgerutscht.

»Danke«, sagte Morgan und sah Amy etwas merkwürdig an. Sie trank ihren Scotch aus und winkte mit dem Glas zu Charlie hinüber. »Charlie? Kann ich noch einen haben?«

Charlie kam herüber. »Klar«, sagte er und goss ein.

Morgan trank den halben Scotch auf einen Sitz. Amy sah, wie Charlie die Augenbrauen hob. Morgan trank auch noch die zweite Hälfte des Glases aus. Sie stellte das Glas auf den Tresen. »Lassen Sie noch mal die Luft raus, Charlie«, sagte sie.

Charlie goss erneut ein und warf einen Blick zu Amy. Amy schüttelte hinter Morgans Rücken leicht den Kopf.

Charlie zuckte die Schultern und verdrückte sich zu seinen Kumpels am anderen Ende der Theke.

Morgan drehte sich wieder zu Amy um und blickte sie mit etwas angesäuselten Augen an. »Wenn wir jetzt nicht hier wären, würde ich dich sofort flachlegen«, sagte sie mit leicht schwerer Zunge. »Du bist ein geiles Ding.«

Schade, es begann eben, nett zu werden, dachte Amy. Gut, dass Liebe kein Thema zwischen uns ist. Sie ist nicht gerade der zartfühlende Typ. »Wir können ja zu dir gehen«, schlug sie vor.

»Oh ja, zu mir.« Morgans Zunge klang weiterhin schwer. »Ich möchte es dir im Whirlpool besorgen. Das hätte ich am liebsten heute morgen schon getan.«

»Ich weiß«, sagte Amy. Hätte sie’s doch getan, dachte sie, dann hätte ich mir meine Überlegungen unter der Dusche später sparen können. Diese Gefühle wären gar nicht erst aufgekommen. Gott sei Dank ist das jetzt endgültig vorbei.

»Aber du musstest ja duschen«, fügte Morgan etwas beleidigt hinzu, als ob Amy gar nichts gesagt hätte.

»Ich musste arbeiten, richtig«, sagte Amy. Sie fragte sich, ob sie nicht eigentlich immer noch im Dienst war. Im Gegensatz zu Morgan, die nur ihr Vergnügen suchte.

Sie drehte sich um. »Kannst du uns ein Taxi rufen, Charlie?« rief sie hinüber.

Charlie nickte und ging zum Telefon. »Kommt gleich!« rief er zurück.

»Komm, wir gehen schon mal an die frische Luft«, sagte Amy zu Morgan. »Ich glaube, die kannst du jetzt ganz gut gebrauchen.«

Morgan starrte sie an. »Denkst du etwa, ich bin betrunken?« Sie lallte etwas.

»Nein, gar nicht«, sagte Amy. »Aber das Taxi kommt gleich. Also lass uns rausgehen.« Bevor sie auf den Gedanken kommt, noch einen doppelstöckigen Scotch zu bestellen . . .

»Das Taxi . . .«, murmelte Morgan undeutlich.

»Ja, genau, das Taxi.« Amy half ihr beim Verlassen des Barhockers, was ein Pfeifen von der anderen Seite des Lokals verursachte, weil Morgans Rock hochrutschte.

Amy sah hinüber, und Charlie rief die Männer an der Bar pflichtschuldig mit einem »Lasst das, Jungs« zur Ordnung, während er selbst einen Blick auf Morgans Beine riskierte.

Amy schüttelte tadelnd den Kopf, und Charlie grinste und zuckte die Schultern. »Alles okay?« fragte er, als Amy und Morgan bei ihm vorbeikamen.

»Ja, alles okay«, sagte Amy. »Ich zahle das nächste Mal, in Ordnung, Charlie?«

»Ihr wart eingeladen.« Charlie grinste noch mehr. »Wenn sich das mit ihren Beinen herumspricht, kann ich mich in nächster Zeit vor Kundschaft nicht retten.«

»Charlie!« Amy grinste allerdings auch.

»Tut doch keinem weh«, sagte Charlie. »Und ihr –«, er nickte in Morgans Richtung, »ist es im Moment sowieso egal.«

»Das ist vermutlich wahr«, sagte Amy.

Morgan hing etwas unmotiviert auf ihrer Schulter. Plötzlich richtete sie sich jedoch auf und stakste allein hinaus.

Amy hob die Hand. »Mach’s gut, Charlie.«

Charlie nickte. »Mach’s gut, Mädchen. Und lass uns nicht wieder so lange auf deinen Besuch warten. Wir vermissen dich.«

Amy lächelte gerührt. »Das ist nett von dir, Charlie«, sagte sie. »So etwas habe ich schon lange nicht mehr gehört.« Sie verließ schnell das Lokal.

Auf der Straße fand sie Morgan an die Wand gelehnt vor. Gerade kam das Taxi um die Ecke. Sie half Morgan einzusteigen, setzte sich neben sie auf den Rücksitz und nannte dem Fahrer die Adresse.

Morgan beugte sich zu ihr und begann sie zu küssen und gleichzeitig auszuziehen.

»Morgan!« flüsterte Amy und versuchte sie aufzuhalten. »Doch nicht hier! Warte!«

»Ich will aber nicht warten«, murmelte Morgan.

»Ich weiß«, sagte Amy, »aber das ist ein öffentliches Taxi. Bitte . . .«

»Weißt du, an wem das alles liegt, der ganze Mist?« fragte Morgan unvermittelt. Sie richtete sich auf und starrte Amy mit wütend funkelnden Augen an.

»Was . . . was meinst du?« Amy hatte die schlimmsten Befürchtungen, worauf Morgan eventuell kommen konnte in ihrem angetrunkenen Zustand. Vielleicht fand sie, dass Amy schuld war. Und dass sie deshalb den Auftrag nicht verdient hatte – trotz ihres Einsatzes.

Würde mich das stören? fragte Amy sich. Will ich den Auftrag überhaupt noch? Sie dachte darüber nach. Ja, ich will ihn. Aber nicht um jeden Preis. Wenn sie so weitermacht . . .

»An meinem Chauffeur«, sagte Morgan laut. »Er hat gekündigt, der Dreckskerl!«

»Pscht!« Amy legte Morgan einen Finger auf die Lippen. Morgan biss leicht hinein und lachte erregt. »Sie hat nicht Sie gemeint!« rief Amy nach vorn zu dem Taxifahrer, der bei Morgans Bemerkung streng in den Spiegel geschaut hatte. Gleichzeitig lutschte Morgan bereits an ihrem Finger herum. »Morgan, bitte . . .«, flüsterte Amy, »lass das . . .«

»Hmmm«, machte Morgan und umkreiste Amys Finger mit ihrer Zunge. Sie wollte es nicht lassen – offensichtlich.

»Morgan . . .«, flüsterte Amy und versuchte ihr ihren Finger zu entziehen.

Morgan hielt ihren Arm fest und saugte ihren Finger ganz in sich hinein, so weit sie konnte.

»Morgan«, wiederholte Amy leise, »ich flehe dich an . . . wenn wir bei dir sind, mache ich alles, was du willst, aber hör jetzt bitte damit auf.«

Morgan entließ Amys Finger aus ihrem Mund. »Du machst alles, was ich will?«

Dafür ist sie noch klar genug. Amy seufzte. »In gewissen Grenzen«, sagte sie. »Ja.«

»Was für Grenzen?« fragte Morgan.

»Das siehst du dann schon.« Amy streichelte Morgans Gesicht. »Sei einfach lieb jetzt, ja?«

»Lieb?« Morgan lachte und lehnte sich zurück. »Wie kommst du denn darauf?«

»Mit viel Phantasie«, sagte Amy. Die brauchte sie allerdings auch. Denn nur mit äußerster Anstrengung ihrer Phantasie konnte sie sich Morgan lieb vorstellen. »Was war mit deinem Chauffeur?« fragte sie, um das Thema zu wechseln. »Warum bist du so böse auf ihn?«

»Pft! Der!« Morgan starrte ärgerlich in die Luft. »Meinst du, ich fahre freiwillig Taxi? So was habe ich doch gar nicht nötig.«

Amy sah wieder, wie der Taxifahrer in den Rückspiegel starrte und Morgan fixierte. Hoffentlich setzte er sie nicht gleich hier auf die Straße. »Er hat gekündigt?« fragte sie und blickte Morgan von der Seite an.

»Ja. Einfach so. Von jetzt auf gleich.« Morgan schlug mit der Hand durch die Luft. »Undankbares Pack!«

»Bitte, Morgan . . . nicht so laut«, flüsterte Amy.

»Ich kann so laut sein, wie ich will!« Morgan benahm sich störrisch wie ein Kind – oder wie ein Mensch, der so reich ist, dass er sich alles leisten kann und deshalb auf niemand Rücksicht nehmen muss.

»Warum hast du keinen neuen eingestellt?« fragte Amy.

»Weißt du, wie schwer das ist?« Morgan starrte sie an. »Jemand Zuverlässigen zu finden? Das Personal heutzutage . . .«

»Damit habe ich nicht so viel Erfahrung«, sagte Amy. »Aber du hast doch noch mehr Angestellte. Könnten die dich nicht fahren, wenigstens vorübergehend?«

»Mein Butler hat keinen Führerschein«, sagte Morgan, »wie ich erst durch diese Geschichte erfahren habe. Er soll einen neuen Chauffeur suchen, aber das geht eben nicht so schnell.«

»Und du selbst . . .?«

»Ich habe auch keinen Führerschein. Ich brauchte nie einen«, sagte Morgan.

Amy seufzte. »Dann bleibt immer noch der Limousinen-Service«, sagte sie.

Morgan drehte sich ruckartig zu ihr um. »Du bist genial!« sagte sie.

Amy musste lachen. »Das halte ich für übertrieben. Aber mitunter habe ich ganz gute Ideen, das stimmt.«

»Das ist überhaupt die beste Idee«, sagte Morgan. »Warum ist mein Butler nicht darauf gekommen?«

»Manchmal denkt man an das Naheliegendste zuletzt«, sagte Amy.

»Das Naheliegendste«, wiederholte Morgan und starrte sie begehrlich an. »Daran denke ich jetzt auf jeden Fall.« Sie beugte sich vor und küßte Amy erneut. Als sie wiederum beginnen wollte sie auszuziehen, hielt das Taxi an.

»Wir sind da«, sagte der Fahrer.

Amy öffnete die Tür auf ihrer Seite und wand sich unter Morgan hinaus, da die nicht aufhörte, sie zu küssen. Morgan krabbelte ihr hinterher und ging sofort auf die Haustür zu.

»Hey, mein Geld!« rief der Fahrer und sprang aus seinem Taxi.

In diesem Moment öffnete sich die Haustür von innen, und der Butler trat heraus. »Madam?« sagte er und hielt Morgan die Tür auf.

Morgan kümmerte sich nicht um ihn und ging einfach an ihm vorbei hinein.

Amy stand etwas ratlos da und öffnete ihre Handtasche.

»Ich mache das schon, Madam«, sagte der Butler und kam von der Tür auf sie zu. »Gehen Sie nur hinein.«

Wie praktisch, dachte Amy. Sie nickte dem Butler zu. Als sie hineingehen wollte, blieb sie an der Haustür stehen und wartete auf ihn. Der Butler kam ihr nach, nachdem er bezahlt hatte.

»Kann ich noch etwas für Sie tun, Madam?« fragte er aufmerksam.

»Eigentlich nicht«, sagte Amy. »Aber könnten Sie mir sagen, wie Sie heißen? Damit ich Sie ansprechen kann?«

»Treadwell«, sagte der Butler.

»Freut mich, Mr. Treadwell«, sagte Amy und streckte ihm die Hand hin. »Amy Flanagan.«

Der Butler starrte auf ihre Hand, nahm sie aber nicht. »Sehr erfreut, Madam«, sagte er auch, schien aber verwirrt. »Und es ist einfach nur Treadwell, nicht Mister.«

»Das klingt nach guter alter englischer Butlertradition«, sagte Amy lächelnd. Sie zog ihre Hand zurück. Er würde sie nicht nehmen.

»Sehr richtig, Madam«, sagte Treadwell. »Schon mein Ur-Ur-Urgroßvater hat diese Tradition begründet.« Er ließ Amy ins Haus eintreten und schloss die Tür hinter ihr. »Madam ist auf die Terrasse gegangen, wie ich gesehen habe«, fügte er dann hinzu.

Wie er das noch gesehen hatte, fragte Amy sich. Morgan war an ihm vorbeigerauscht, ohne ihn eines Blickes zu würdigen und ohne etwas zu sagen, und Treadwell hatte sich um die Bezahlung des Taxis gekümmert. Bei dieser langen Butlertradition hatten sich wahrscheinlich Chamäleonaugen in seiner Familie entwickelt, mit denen er gleichzeitig in alle Richtungen schauen konnte.

»Vielen Dank, Treadwell«, sagte sie lächelnd. Sie kam sich ganz komisch dabei vor.

»Gern geschehen, Madam«, erwiderte Treadwell mit unbewegter Miene. Kein Mensch hätte sagen können, was er dachte. Er machte eine zuvorkommende Handbewegung. »Würden Sie mir bitte folgen, Madam?« Amy nickte stumm. Die Worte waren ihr ausgegangen. Treadwell führte sie auf die Terrasse.

Amy hielt die Luft an, als sie sah, dass sich ein Whirlpool an der Grenze zwischen Terrasse und Garten befand und dass Morgan bereits nackt darin saß. Ihre Kleider lagen verstreut am Rand.

Treadwell hingegen zeigte keinerlei Überraschung. Wahrscheinlich war er das gewöhnt. »Haben Sie noch einen Wunsch, Madam?« fragte er Morgan, ohne sie direkt anzusehen. Er ignorierte ihre Nacktheit diskret.

»Champagner«, sagte Morgan. »Wie immer.«

»Sehr wohl, Madam.« Treadwell zog sich mit einer leichten Verbeugung zurück.

»Komm ins Wasser«, sagte Morgan und sah Amy von unten herauf mit glänzenden Augen an.

»Ich würde lieber warten«, erwiderte Amy und schaute zur Terrassentür, durch die Treadwell verschwunden war.

»Nun komm schon!« forderte Morgan sie ungeduldig auf. »Sei nicht so langweilig. Er guckt dir doch nichts ab.«

»Es ist ein wenig ungewohnt für mich«, sagte Amy. »Einen Butler hat schließlich nicht jeder.«

»Ich habe jede Menge Personal«, sagte Morgan. »Die meisten kenne ich gar nicht.« Sie lachte spöttisch. »Wahrscheinlich räumst du deine Slips weg, bevor deine Putzfrau kommt, oder?«

»Ja«, sagte Amy etwas verstimmt, »das tue ich.«

»Braves Mädchen«, sagte Morgan heiter, weil sie sich über Amy lustigmachen konnte.

In diesem Moment kam Treadwell zurück, stellte den Sektkühler an den Whirlpool, wobei er so nah an Morgan herankam, dass er sie hätte berühren können, aber er tat weiterhin so, als bemerke er nicht, dass sie nackt war, und goss zwei Gläser ein.

Er richtete sich auf und verließ die Terrasse.

Amy war die ganze Angelegenheit fürchterlich peinlich. Treadwell wusste genau, was gleich hier geschehen würde, weshalb Amy hier war, aber er würde nie ein Wort darüber verlieren und er würde sie weiterhin gleichbleibend zuvorkommend und höflich behandeln. Was er jedoch innerlich über Amy dachte, würde sie nie erfahren.

»Wie lange willst du noch da rumstehen?« fragte Morgan. »Kommst du nun endlich, oder muss ich es mir selbst machen?« Ihre Stimme klang ziemlich ärgerlich.

Ich habe es ihr im Taxi versprochen, jetzt muss ich auch da durch, dachte Amy. Was immer es mich kostet. Auf jeden Fall kostete es sie Überwindung, denn Morgans direkte Ausdrucksweise lag ihr gar nicht. Sie ging nah an den Whirlpool heran, zog sich schnell aus und glitt ins Wasser. Es umschloss sie für einen Moment warm, sanft und beruhigend. Sie schaute Morgan an.

Morgan glitt zu ihr heran, beugte sich über sie und küßte sie. Ihre Hand glitt dabei bereits zwischen Amys Beine. »Ist das nicht geil?« flüsterte sie an Amys Mund. »Hier im warmen Wasser?«

Amy spürte das Sprudeln des Wassers, und Morgans Kuss erregte sie. Sie kann reden, wie sie will, sie macht mich einfach an, dachte Amy. Es ist peinlich, wie ausgeliefert ich mich ihr fühle, sobald sie mich berührt.

Morgan drang schnell in sie ein und begann in sie zu stoßen. Ihr Daumen rotierte auf Amys Klit, bis sie kam, dann zog sie ihre Finger aus Amy heraus und glitt im Wasser mit gespreizten Beinen über Amys Schoß. »Jetzt ich«, stöhnte sie, »mach schnell!«

Amy hielt mit einer Hand Morgans Po fest, damit sie im Wasser nicht wegglitt, und stieß mit der anderen von unten zwischen ihre gespreizten Schenkel.

Morgan stöhnte auf. »Ja . . . ja . . . ja . . . komm . . . ja . . . ja . . .!«

Morgan fiel auf Amy zusammen, aber da sie im Wasser waren, glitt sie nur sanft in ihre Arme. Amy hielt sie fest, weil Morgan sonst keuchend untergegangen wäre.

»Du bist gut«, keuchte Morgan, »du bist richtig gut.«

Du bist betrunken, dachte Amy, wie willst du da noch unterscheiden, was gut und was schlecht ist?

Morgan richtete sich auf und schaute Amy an. »Heute Nacht will ich dich richtig durchficken, bis du nicht mehr kannst.«

»Hast du das nicht schon letzte Nacht getan?« fragte Amy seufzend. Warum hört sie nicht auf damit? dachte sie. Sie hat mich doch schon. Denkt sie, dieses Gerede geilt mich auf? – Ja, wahrscheinlich denkt sie das, weil es sie selbst aufgeilt. Sie seufzte erneut.

»Diese Nacht, letzte Nacht – es gibt keinen Unterschied«, sagte Morgan. »Ich will es jede Nacht.«

»Alles, was du willst«, sagte Amy. Sie unterdrückte ein drittes Seufzen. »Das habe ich dir ja versprochen.«

»Das ist gut.« Morgan grinste. »Und noch besser ist, dass du dich daran hältst.«

»Das tue ich immer«, sagte Amy resigniert. Leider, dachte sie.

Die Entspannung, die Morgan ihr mit dem Turbo-Orgasmus am Anfang verschafft hatte, war schon wieder verflogen. Morgan hatte sie so schnell hochgereizt, dass Amy ihren eigenen Orgasmus kaum mitbekommen hatte. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Dass sie so schnell reagierte, kam, es sogar schön fand und es dann schon fast wieder vergessen hatte. Morgans ungeduldige Leidenschaft rief eigenartige Reaktionen in ihr hervor.

»Kommst du?« Morgan erhob sich aus dem Wasser und blickte auf Amy hinunter. »Oder willst du es noch mal im Pool treiben?«

Amy ersparte sich ein weiteres Seufzen und atmete tief durch. »Nein, will ich nicht«, sagte sie.

Morgan trat aus dem Whirlpool hinaus und ging nackt aufs Haus zu.

Sie wird doch nicht etwa –? Aber natürlich tat sie das. Sie zog sich nicht an. Sie ging einfach nackt hinein. Und wenn Treadwell noch irgendwo ist? fragte sich Amy. Das interessiert sie nicht, gab sie sich selbst die Antwort. Es interessiert sie einfach nicht, was andere denken. Weder er noch ich noch sonstwer. Der einzige Mensch auf der Welt, der sie interessiert, ist sie selbst.

Amy hob ihre Kleidung auf und zog ihr Hemd über. Da sie sich für die Bar angezogen hatte, war es ein Männerhemd, und es reichte ihr bis über die Schenkel. Das würde auch für den Weg ins Schlafzimmer reichen. Obwohl sie hoffte, dass sie Treadwell in diesem Aufzug nicht begegnen würde. Aber wenn sie noch länger trödelte, würde Morgan sie umbringen.

Na ja, nicht direkt, aber vielleicht fielen ihr noch andere Worte ein als die, die sie ohnehin schon die ganze Zeit benutzte. Das wollte sich Amy lieber ersparen. Sie ging im Hemd und mit den Kleidern im Arm schnell Morgan hinterher die Treppe hinauf.

Ein paar Tage später traf sich Amy mit Janet zum Mittagessen. »Was ist übrigens bei deinem Termin mit Morgan herausgekommen?« fragte sie.

»Bis jetzt noch gar nichts.« Amy seufzte. »Wir treffen uns jeden Tag, aber sie – hat sich noch nicht entschieden.«

»Ihr trefft euch nicht nur tags, sondern auch nachts, ist es nicht so?« fragte Janet. Sie lächelte wissend.

»Ja«, sagte Amy, »meistens abends.«

Janet betrachtete Amy kurz. »Dann will sie das vielleicht noch ein bisschen genießen«, sagte sie.

»Ich habe einen Fehler gemacht«, sagte Amy.

»Einen Fehler?« Janet lehnte sich zurück, um dem Kellner die Gelegenheit zu geben, die Suppe vor sie hinzustellen. »Was für einen?«

Amy lehnte sich ebenfalls zurück. »Sie denkt genauso wie du«, sagte sie. »Sie denkt, dass sie mich einfach so haben kann, weil ich den Auftrag will.«

»Und?« Janet hob die Augenbrauen. »Ist es nicht so?«

Amy sah sie an. »Denkst du wirklich, dass das meine normale Vorgehensweise ist?«

»Ich weiß es nicht«, sagte Janet. »Wir haben noch nie darüber gesprochen.«

»Du hältst ja viel von mir«, entgegnete Amy etwas enttäuscht.

»Das tue ich. Das tue ich wirklich.« Janet nahm ihren Löffel auf. »Wollen wir nicht essen? Die Suppe wird kalt.«

»Ich habe keinen Hunger.« Amy schob den Teller ein wenig von sich.

»So schlimm ist es?« fragte Janet. Sie lächelte Amy an. »Komm, iss mit mir. Über Morgan sprechen wir später, ja? Du siehst etwas mitgenommen aus, da ist essen wichtiger als reden.« Sie widmete sich ihrer Suppe.

Amy seufzte. »Na gut«, sagte sie. »Ich versuche es.«

Janet war ein Reisefreak. Sie war fast nie zu Hause, immer unterwegs. Gerade war sie auf dem Wege nach Afrika. Sie erzählte Amy während des ganzen Essens sehr plastisch von ihrem letzten Besuch dort, bis Amy nicht mehr anders konnte als zu lachen.

»So gefällst du mir wieder«, sagte Janet zufrieden. »Dieser griesgrämige Gesichtsausdruck passt gar nicht zu dir.«

»Griesgrämig? Wirklich?« Amy war erschrocken.

»Ja, ein bisschen. Für deine Verhältnisse schon. Du bist doch eigentlich ein fröhlicher Mensch. Ich kenne dich nur optimistisch und gutgelaunt.«

»Und das bin ich jetzt nicht?«

»Nein, so würde ich das nicht bezeichnen, den Eindruck, den du bis eben auf mich gemacht hast.« Janet schmunzelte. »Ich weiß, dass Morgan anstrengend sein kann, aber so anstrengend . . .«

»Wahrscheinlich liegt es an mir«, sagte Amy seufzend. »Ich hätte gleich von Anfang an eine Grenze ziehen sollen zwischen Geschäft und Privatem. Sie tut das anscheinend nicht.«

»Das wundert mich«, sagte Janet. »Bisher hatte es für mich immer den Anschein, als hielte sie das strikt auseinander.«

»Dann ist sie ihrem Prinzip vielleicht untreu geworden«, sagte Amy. »Obwohl ich nicht weiß, warum ausgerechnet mit mir.«

»Oh, da könnte ich mir schon einige Gründe vorstellen«, sagte Janet und lächelte breit.

Amy hob die Augenbrauen, äußerte sich aber nicht dazu. »Wie gesagt, es war vermutlich mein Fehler.«

»Du hast ihr das Angebot gemacht?« fragte Janet.

Amy atmete tief durch. »Irgendwie schon. Sie war so . . . ich weiß auch nicht . . . es kam ganz spontan.«

»Sie ist eine schöne Frau«, sagte Janet. »Attraktiv, elegant, reizvoll. Das hat sicher zu deinem spontanen Entschluss beigetragen.« Sie grinste ein wenig.

»Ja.« Amy seufzte.

»Du fühlst dich von ihr angezogen«, sagte Janet, »das ist verständlich.«

»Ja«, sagte Amy wieder, »aber ich hätte das nicht mit einem Geschäft koppeln sollen. Und wenn ich gewusst hätte, wie sie wirklich ist –«

Janet legte den Kopf schief. »Wie ist sie denn?«

Amy sah sie etwas zerknittert an. »Darüber möchte ich lieber nicht sprechen.«

»Oh«, sagte Janet. Sie lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an. »Das hätte ich jetzt nicht erwartet.«

»So schlimm ist sie auch wieder nicht«, seufzte Amy. »Es sind nur gewisse . . . Eigenheiten, die mich an ihr stören. Deshalb würde ich den Vertrag gern möglichst schnell zum Abschluss bringen.« Sie stützte ihre Ellbogen auf den Tisch. »Aber das ist schon wieder der falsche Weg. Ich muss einfach aufhören, mich mit ihr zu treffen, und es rein auf das Geschäftliche beschränken.«

»Ich weiß zwar nicht, was du eben gemeint hast«, sagte Janet, »aber ich glaube, dass sie sich mit dir trifft, obwohl sie geschäftlich mit dir zu tun hat, ist ein gutes Zeichen. Wie gesagt, sie mischt das sonst nicht.« Janet runzelte ein wenig die Stirn. »Du solltest diese Chance eher nutzen als sie vergeben.«

»Wenn das so einfach wäre . . .!« seufzte Amy. »Das versuche ich ja schon die ganze Zeit.«

Janet runzelte ihre Stirn noch mehr. »Welches Parfüm trägst du, wenn du zu ihr gehst?« fragte sie. »Eins von ihren?«

»Nein, eins von meinen«, sagte Amy irritiert.

»Und da ist keins aus ihrem Sortiment dabei?«

»Ich glaube – nein, ich glaube nicht.« Amy runzelte angestrengt die Stirn.

»Nimm SEVEN von Morgan. Es ist ihr Lieblingsparfüm. Sie ist wild darauf«, sagte Janet.

»Sie ist auch ohne das wild«, sagte Amy und verdrehte die Augen.

Janet verzog schmunzelnd die Lippen. »Aber mit SEVEN hat es eine besondere Bewandtnis. Caroline hat es getragen. Morgan war längere Zeit mit ihr zusammen. Ich glaube, Morgan hat SEVEN ausschließlich für Caro entwickelt. Seit Caro sie verlassen hat, glaubt Morgan nicht mehr an die Liebe und vögelt nur noch rum. Sie hat es nie verwunden.«

»Deshalb?« Amy schüttelte verwundert den Kopf.

»Ja, deshalb. Morgan ist eine romantische Natur, auch wenn man ihr das nicht so direkt ansieht. SEVEN wird sie an Caro erinnern, das wird sie schwach machen, und dann hast du deine Chance. Die musst du nur nutzen. Sie wird dich unwiderstehlich finden und alles für dich tun.«

»Unwiderstehlich scheint sie mich momentan auch ohne SEVEN zu finden!« Amy lachte ein wenig. »Aber dass sie etwas für mich tun würde, das sie nicht will – den Eindruck hatte ich nicht.«

»Sie will ja. Sie will sich nur nicht ausnutzen lassen. Also los, nimm SEVEN und versuch es. Oder willst du lieber auf den Auftrag verzichten?«

Amy überlegte eine Weile. »Nein, das will ich nicht«, sagte sie dann, »wenn es sich vermeiden lässt.«

»Na also«, sagte Janet.

»In einem haben Sie recht«, sagte Morgan, als sie dann abends beim Essen saßen. »Die Methoden Ihrer Kreativen sind unkonventionell.« Sie lächelte.

»Das habe ich Ihnen ja versprochen«, sagte Amy.

»Ja«, antwortete Morgan gedehnt. »Es ist nett, wenn man auch einmal das bekommt, was einem versprochen wird.«

»Bekommen Sie das nicht immer?« Amy lachte leicht.

»Meistens«, sagte Morgan, »aber durchaus nicht immer. Die Geschäftswelt ist hart, das wissen Sie ja selbst.«

»Oh ja, das weiß ich«, seufzte Amy. Sie blickte sich in dem luxuriösen Lokal um.

Das Duke’s war das teuerste Restaurant in Malibu, vielleicht in ganz Los Angeles, in dem es weniger darauf ankam, was auf der Speisekarte stand – obwohl der Hummer berühmt war –, als darauf, wer auch noch da war. Schauspieler, Geschäftsleute, einiges versammelte sich hier.

Das Lokal versuchte den Eindruck von lässiger Eleganz zu vermitteln, was ihm auch gelang, allerdings mit der Betonung auf Eleganz. Der Blick durch die endlos lange Fensterfront, angeblich der längsten hier am Strand, war atemberaubend, insbesondere bei Sonnenuntergang.

Man konnte auch draußen auf der Terrasse direkt am Pazifik sitzen, worauf Morgan und Amy angesichts des Windes und ihrer schulterfreien Abendkleider verzichtet hatten.

Amy sah einige bekannte Gesichter, die meisten ihr allerdings nur bekannt aus der Lektüre jener Zeitungen, die über die bessere Gesellschaft berichteten. Hier waren sie unter sich. Kein lästiger Fan oder penetranter Fotograf wurde von Louis, dem Besitzer und strengen Kontrolleur am Eingang, hereingelassen.

»War es Ihre Idee, zu mir zu kommen?« fragte Morgan. »Oder ein Auftrag von der Geschäftsleitung?«

Amy wandte ihren Blick wieder zu ihr. Sie räusperte sich. »Es war meine Idee. Sie wissen ja, dass ich mich seit Wochen um einen Termin bei Ihnen bemüht habe.«

»Um einen Termin, ja.« Wieder klang Morgans Stimme gedehnt, als ob sie noch etwas hinzufügen wollte, ohne Worte. »Janet ist eine alte Freundin von Ihnen?«

Amy lachte. »Das ›alt‹ würde sie nicht gern hören!«

»Wer schon?« lächelte Morgan. Sie durchbohrte Amy fast mit ihren Blicken.

Sie ist absolut hinreißend, dachte Amy. Dieser Blick, diese Augen . . . »Ja«, beantwortete sie die Frage. »Janet und ich kennen uns schon lange.« Ihr Blick wanderte über die nackten Schultern ihres Gegenübers ungewollt in das Dekolleté des sündhaft teuren Abendkleides. Sie musste an sich halten, nicht zu schlucken. Reiß dich zusammen, verdammt!

Morgan sah aus, als wollte sie etwas fragen, aber dann schien sie es sich anders zu überlegen. »Das Essen war gut«, sagte sie. »Nehmen wir noch einen Kaffee? Bei mir?«

Oha! dachte Amy. Du gehst ja ran! Vielleicht ist meine Zurückhaltung gar nicht angebracht. »Gern«, sagte sie.

Sie folgte Morgan zur Garderobe, Louis schnippte mit den Fingern, und ein Kellner im Frack sprang herbei und half ihnen in die Mäntel, bevor er vor die Tür trat und den Türsteher anwies, einem Taxi zu winken.

Während der Taxifahrt schien es, als ob weder Morgan Amys Blicke noch Amy Morgans Interesse bemerkt hätte. Sie unterhielten sich über Geschäftliches.

Als sie Morgans Haus in Santa Monica betraten, fragte Morgan: »Kaffee? Oder lieber Champagner?« Sie drückte auf einen Knopf. Ein Butler erschien.

»Was trinken Sie?« fragte Amy.

»Champagner. Kaffee schlägt mir auf den Magen«, sagte Morgan.

»Dann schließe ich mich an«, sagte Amy.

»Champagner«, befahl Morgan dem Butler mit einem kurzen Blick.

Amy sah sich beeindruckt um. Morgans Haus war groß, wie nicht anders zu erwarten, man konnte auch sagen: gigantisch. Es hatte eine riesige Eingangshalle, die sie durchquert hatten, bevor sie in diesen Salon gekommen waren, in dem sie jetzt standen. Der Salon selbst war auch nicht gerade klein. Ein großer Kamin zierte die Wand, zwei antike Sofas standen davor. Überall im Raum waren Antiquitäten verteilt, Spiegel, Möbel, Teppiche. Aus der Eingangshalle, die man vom Salon aus noch sehen konnte, schwang sich eine gewaltige Treppe nach oben, auf der ein ganzes Regiment gleichzeitig hätte marschieren können.

Das ist schon eine Klasse für sich, dachte Amy. Und sie meinte damit sowohl das Haus als auch Morgan.

Der Butler kam mit dem Champagner und öffnete ihn, schenkte zwei Gläser ein, ließ die Flasche in den Sektkühler gleiten und zog sich diskret zurück.

Morgan nahm die beiden Gläser, ging mit verführerisch schwingenden Hüften auf Amy zu und bot ihr eins an. »Auf einen schönen Abend«, sagte sie lächelnd.

Amy war ihren Bewegungen gefolgt, als sie auf sie zukam, und hatte fast den Atem angehalten. Morgan war eine selten erotische Frau. Sie nahm das Glas und versank in Morgans Augen. Pass auf! rief sie sich innerlich zur Ordnung. Du willst dich doch nicht in sie verlieben. Sie versuchte sich zu beruhigen, stieß mit Morgan an und sagte ebenfalls: »Auf einen schönen Abend.«

Sie tranken, wobei ihre Augen sich nicht voneinander lösten, dann nahm Morgan Amy das Glas wieder ab und stellte es zusammen mit ihrem eigenen auf einen antiken Sekretär. Sie legte eine Hand an Amys Wange. »Du bist schön«, sagte sie. »Es war ein Vergnügen, mit dir im Duke’s anzugeben.« Sie lachte leicht.

»Bist du deshalb mit mir dorthin gegangen?« fragte Amy leise.

»Natürlich. Nur deshalb.« Morgan strich mit einem Finger über Amys Wange zu Amys Mund hin. Ihr Blick schien Amy zu verschlingen. Sie beugte sich vor und berührte Amys Lippen mit ihren eigenen, nur ganz sanft.

Amy fühlte das Verlangen in sich hochsteigen, ihre Arme legten sich wie von selbst um Morgans Nacken, und als Morgan ihre Bereitschaft spürte, drang sie mit ihrer Zunge in Amys Mund ein, tief und leidenschaftlich.

Amy seufzte auf. Sie fühlte sich von Morgans Begierde angestachelt und spürte, wie ihre Brustwarzen auf Morgans Kuss reagierten.

»Komm«, stöhnte Morgan an ihrem Mund, »komm . . .« Sie drückte Amy hinunter, und sie sanken auf den weichen Teppich.

Amy lag unter ihr, und Morgan zog sie hastig aus. Das war kein großes Kunststück, denn das Abendkleid erlaubte keinen BH, und der weiche Stoff glitt wie von selbst über Amys Hüften, als Morgan ihn hinunterschob. Der String-Tanga war das einzige Kleidungsstück, das Amy noch trug.

»Du bist wirklich schön«, flüsterte Morgan und sah sie mit flackernden Augen an. Sie beugte sich hinunter, und ihre Lippen bedeckten Amys Brustwarze mit einem langen Kuss.

Amy seufzte erneut. Sie fühlte die Hitze und sie fühlte Morgans Zunge, die ihre Brustwarze verwöhnte, dann zur anderen wechselte und Amy sich unter Morgans Liebkosungen winden ließ.

Amys Hände griffen nach Morgans nackten Schultern, streichelten sie, glitten hinab und versuchten Morgan auszuziehen.

»Warte«, sagte Morgan. »Das mache ich selbst.« Sie stand schnell auf und schlüpfte aus dem Kleid. Sie trug noch nicht einmal einen Tanga darunter wie Amy.

Amy hatte kaum Zeit es zu bemerken, bevor Morgan sich nackt wieder auf sie legte.

»Das ist schön«, seufzte Morgan.

Amy ließ ihre Hände erneut an Morgan hinabwandern, bis hinunter auf ihren Po, zog die Backen auseinander und entlockte ihr ein Stöhnen. »Ich will auch, dass es schön ist«, flüsterte sie in Morgans Ohr. »So schön wie noch nie.«

Morgan richtete sich erstaunt über ihr auf und blickte auf sie hinunter. »Noch nie?« Sie schmunzelte leicht. »Da hast du dir aber viel vorgenommen.«

»Ich weiß«, sagte Amy. Sie lachte ein wenig. »Wieviel Konkurrenz muss ich aus dem Feld schlagen?«

»Wie meinst du das: Konkurrenz?« fragte Morgan stirnrunzelnd.

»Sag einfach eine Zahl«, meinte Amy. »Dutzende, Hunderte?«

»Oh.« Morgan ließ sich wieder auf Amy hinuntersinken. »Zahlen sagen doch nichts aus.«

»So viele?« grinste Amy.

»Wie ich schon sagte«, entgegnete Morgan, »du hast dir eine ganze Menge vorgenommen.«

Amy rollte sich mit Morgan herum, so dass Morgan unter ihr lag. »Du bist die Kundin«, sagte sie verheißungsvoll. »Unsere Kunden müssen nie etwas tun. Das tun alles wir für sie.«

»Alles?« fragte Morgan.

Amy streichelte Morgans Brustwarze mit ihrer Zunge. Morgan schloss die Augen, und ihre Brustwarze schwoll in Amys Mund noch mehr an. »Alles«, wiederholte Amy, als sie kurz Luft holte. »Kompletter Service.«

Morgan lachte leicht, obwohl sie bereits begann, sich unruhig unter Amy zu bewegen. »Da werde ich meine jetzige Werbeagentur wohl auch einmal fragen müssen, was sie unter komplettem Service verstehen«, sagte sie.

»Tu das«, erwiderte Amy. »Ich bin gespannt auf die Antwort.« Sie beugte sich erneut hinunter, knabberte an Morgans Brustwarzen, bis sie stöhnte, und glitt dann an ihr hinab.

Morgans Haut war wie Samt. Kurz fragte Amy sich, ob das ein Erfolg von Morgans eigenen Pflegeprodukten war. Ob sie alles ausprobierte, was ihr Konzern herstellte? Aber dann vergaß sie ihre Fragen, denn die Berührung ihrer Lippen auf Morgans warmer Haut erregte sie zunehmend, und Morgan seufzte und stöhnte abwechselnd unter ihr.

Amy glitt zwischen Morgans Beine und öffnete sie. Es war berauschend, was sich vor ihr auftat. Die Innenseite von Morgans Schenkeln schien fast noch samtiger als der Rest ihrer Haut. Amy fuhr mit einem Finger darüber und streichelte jeden Millimeter mit Ehrfurcht. Morgan war eine so schöne Frau, verführerisch, gepflegt und elegant, und trotzdem wand sie sich jetzt unter Amy, wollte nichts als sich hingeben. Amy konnte es kaum glauben, obwohl sie es selbst heraufbeschworen hatte.

Sie streichelte an Morgans Innenschenkel weiter nach oben.

»Ja . . .!« stöhnte Morgan über ihr. »Komm . . .«

»Ich komme schon, meine Süße«, flüsterte Amy. Sie beugte sich hinunter und legte ihren Mund über Morgans Mitte, streichelte mit ihrer Zunge zwischen den Schamlippen hindurch, die ihr nass und geschwollen entgegenkamen, sich öffneten, sie aufnehmen wollten.

Morgan stöhnte noch tiefer auf. »Ja . . . ja . . . komm . . . komm . . . ja . . .« Sie warf ihren Kopf hin und her und krallte ihre Finger in Amys Haare, presste ihren Kopf auf ihre Mitte.

Amy ließ ihre Zunge in Morgan hineingleiten, Morgan schrie spitz auf, Amy zog ihre Zunge wieder heraus und glitt mit der Zungenspitze über Morgans Klit, spielte mit ihr wie mit einer Murmel.

Morgans Hände rissen an Amys Haaren, versuchten überall gleichzeitig zu sein und Amy an sich heranzuziehen, sie in sich hineinzudrücken.

»Langsam!« Amy lachte und versuchte Morgans Hände festzuhalten. »Ich will nachher keine Glatze haben!«

»Sorry«, murmelte Morgan. Sie keuchte. »Tut mir leid.« Ihre Hüften hoben sich Amy entgegen. »Komm jetzt . . .«, wisperte sie atemlos. »Komm . . . schnell . . .«

Es hatte wohl keinen Sinn, noch länger zu warten, dachte Amy. Morgan brachte sich schon fast selbst um den Verstand. Amy drang mit einem Finger in Morgan ein, und Morgan hob laut stöhnend ihren Oberkörper an, bis sie fast saß. »Mehr . . .!« stöhnte sie. »Tiefer . . .!« Sie ließ sich zurückfallen.

Amy drang mit mehreren Fingern in Morgans weit offene Höhle ein und saugte ihre groß angeschwollene Klit in sich hinein, leckte mit ihrer Zunge so schnell sie konnte darüber.

Morgan stöhnte und schrie. Sie wand sich wild unter Amy, zuckte, erstarrte, stöhnte wie gequält, stieg in die Luft, erstarrte erneut und wiederholte das Ganze mindestens ein halbes Dutzend Mal, bevor sie keuchend in die Laken sank und nur noch um Luft rang.