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SPASSWISSENSPASSMODELLE
NÄH DOCH
Von A-Z zum Näherfolg
EINFACH!
SABINE SCHMIDT DAS SEW-SIMPLE-PRINZIP: NÄHEN LERNEN MIT DREI MODULEN
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NÄH DOCHVon A-Z zum Näherfolg
EINFACH!
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Die Vorlagen und Videos zu diesem Buch stehen im TOPP Download-Center unter www.topp-kreativ.de/downloadcenter nach erfolgter Registrierung zum Ausdrucken bereit. Den Frei-schalte-Code finden Sie im Impressum.
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NÄH DOCH
Von A-Z zum Näherfolg
EINFACH!
SABINE SCHMIDT
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INHALT
Vorwort 11 ABNÄHER: Figurwunder undercover 12 Alles eine Frage des AUSSCHNITTS 14 Ganz schön dicht: Stoffe selbst BESCHICHTEN 16 9 Absolut unentbehrliche Näh-Helfer 18 Der BÜGEL-Boogie 23 TaTüTa nähen 24 Traumschön: BRIEFECKEN 28 Servietten nähen 31 BÜNDCHEN in Bestform 34 Cool genug für CORD? 37 Schnittmuster-Problem? Gelöst! 38 So bezwingst du DICKE STELLEN 52 Die ultimativen Tipps für den Stoffmarkt 56 Bandeau-Haarband nähen 59 Unbekannt: Die DRITTE HAND? 62 Hilfe, meine Nähte reißen! 63 Der Yippie-Moment: ECKEN AUSFORMEN 66 Das muss du über EINLAGEN wissen 68 FAKE-SAUM nähen 70 Ganz schön variabel: GURTBAND 72 Heftig HEFTEN: Die Delfin-Technik 74 12 goldene Regeln für neue Schnittmuster 75 INTERLOCK für Anfänger 81 JERSEY verstehen: Richtig säumen für Wellenreiter 82 Armstulpen nähen 84 Vorsicht, KURVIGE NAHT! 87 10 Todesfallen für deinen Rollschneider 90 Mäusetopflappen nähen 95 Leinen los! 5 Tipps für LEINENSTOFFE 99 Die Magie des MUSSELINS: 5 hilfreiche Tipps 102 Perfekte NÄHTE: 6 Tipps für Traumhafte Nähte 104NÄHEN LERNEN MIT DREI MODULEN: Wissen Spaß Modelle
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8 Näh-Fehler, die jeder Anfänger macht 107 Sommerloop aus Stoffresten nähen 111 NAHTZUGABEN verstehen 115 8 praktische Nähfüße 117 Obenauf mit dem OBERTRANSPORTFUSS 121 OVERLOCKNAHT ganz ohne Overlock? 122 Verliebt in PASPELN124 Paspelkissen mit Hotelverschluss nähen 128 QUILT as you go: komplett easy! 131 Reizwort REISSVERSCHLUSS133 Kosmetiktasche nähen 135 Für vieles & Feines: ROLLSAUM 140 4x Traum-SAUM, bitte 142 SCHRÄGBAND: So bezwingst du den Angst- gegner 144 SCHRÄGBAND einfach selbst gemacht! 146 Hilfreiche kleine Freunde: Was bedeuten die Zeichen auf den Schnittmustern? 148 Wasserdichte Tipps für SOFTSHELL 154 Die schönste STEPPNAHT der Welt 156 X-beliebige STOFFRESTE 158 STREBERSTREIFEN: Ausschnittversäuberung de luxe 160 Scharf auf STREIFENSTOFFE 162 5 Tipps gegen den Nähblues 163 Bestrickend: STRICKSTOFF nähen 167 TASCHENBODEN perfekt 169 Shopper nähen 171 ZACKENSCHERE: Mehr Zick als Zack? 176 Einfach gut ZUSCHNEIDEN 177 Doppeltes Näh-Glück: ZWILLINGSNADEL179 Kinchaku-Beutel mit Origami- Ecken nähen 181Register 186Impressum 188
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Die Videos und Schnittmuster zu diesem E-Book stehen in deiner Digitalen Bibliothek unter www.topp-kreativ.de/digibib nach erfolg-ter Registrierung zum Anschauen und Ausdrucken bereit. Den Frei-schalte-Code findest du im Impressum. Dieses Symbol zeigt dir, wo ein Video zur Verfügung steht.ONLINE-VIDEOS UND SCHNITTMUSTER
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Hallo liebe Lesen, hallo lieber Leser!Kennst du dieses herrliche Gefühl, ein gelungenes Nähprojekt in Händen zu halten? Eines, das von A bis Z deine eigene, unverwechselbare Handschrift trägt? Ein unvergleichlicher, fast schon magischer Moment.Dieser Zauber stellt sich ein, wenn die Sorge, etwas falsch zu machen, ver-schwindet. Denn dann erwartet dich etwas wirklich Grandioses: die Nählust mit all den schillernden Glücksgefühlen, die sie begleiten.Stell dir einfach vor, du setzt mit leichter Hand und einem Lächeln die ge-nialsten Näh-Ideen um. Was erst einmal wie Magie klingt, ist in Wirklichkeit das Zusammenspiel ein paar simpler Techniken, der richtigen Verwendung von Materialien und der unbändigen Lust, kreativ zu sein.Mit diesem Buch möchte ich dir helfen, dieser Näh-Magie mit dem Sew-Simple- Prinzip in drei Modulen auf die Spur zu kommen. Unterwegs versorge ich dich mit hilfreichen Tipps, Tricks und ein bisschen Näh-Voodoo gegen jede Art von Näh-Frust. Außerdem gibt’s praktisch im Vorbeigehen wundervolle erste Projekte mit online-Videos, die dich motivieren, weiterzumachen, und die dich dazu bringen, dem nächsten Nähprojekt schon entgegenzufiebern, bevor du das letzte überhaupt beendet hast.Happy simple Sewing!Deine
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1212ABCDEF GHIJKLM N O PQRST U V W XYZ
A
Figurwunder
under Cor
ABNÄHER. OKAY,SCHON MAL GEHÖRT. Aber wozu sind die eigentlich gut? Das ist schnell erklärt! Ein Schnittteil aus Stoff ist flach. Also: zweidimensional. Dein Körper ist kurvig. Also: dreidimensional. Abnäher helfen dem Stoff (und damit dem Kleidungsstück), sich den Rundungen deines Körpers anzupassen und an den richtigen Stellen Raum zu schaf-fen. Das gibt einen schönen Shape und lässt die Kleidung nach dem aussehen, was sie ist: maßgeschneidert. ABNÄHER ZU ZAUBERN IST VIEL EIN-FACHER,ALS DU DENKST. Wichtig ist, dass du beim Übertragen der Abnäher-Markierung sehr genau arbeitest. Und, genauso wichtig: Du musst symmetrisch arbeiten. Die Abnäher sol-len auf beiden Seiten auf gleicher Höhe sitzen und dieselbe Größe haben. Damit das gelingt, bedienen wir uns einer klei-nen List. Lege das Schnittteil im Stoffbruch rechts auf rechts zusammen. Stich in die Spitze des Abnähers eine Nadel durch beide Stoff-lagen. Markiere die Stelle, an der die Nadel im Stoff steckt. Markiere auch die Abnäher-Ecken an den Seitenkanten mit kleinen Knipsen oder mit Stoffmarker.
A
ABNÄHER:
WIE NÄHT MAN EIGENTLICH ABNÄHER?
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13Dann überträgst du die kom-plette Markierung des Abnä-hers auf die linke Stoffseite.Zeichne eine Linie von der Spitze des Abnähers bis in die Mitte zwischen den Ecken. Diese Mittellinie wird der Stoffbruch des Abnähers.Falte den Abnäher rechts auf rechts so, dass die Mittellinie genau im Stoffbruch liegt. Stecke die äußeren Markie-rungen des Abnähers genau aufeinander. Das kannst du gut mit Stecknadeln kontrol-lieren, die genau durch beide Linien geführt werden. Alter-nativ kannst du auch den Stoff gegen eine Lichtquelle halten und die beiden Linien auf diese Weise aneinander ausrichten.Beginne an der Seitenkan-te des Schnittteils zu nähen. Und zwar genau auf der Markierung.Nähe ein Stückchen über die Spitze des Abnähers hinaus, hebe den Nähfuß und setze den Nähfuß dann 1–2 cm nach innen auf den Abnäher auf. Dort vernähst du den Faden. Auf diese Weise hast du an der Spitze des Abnä-hers keine störenden Knoten oder Fäden. Anschließend bügelst du den Abnäher mit Dampf und ei-nem Bügelpolster schön aus.
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14ABCDEF GHIJKLM N O PQRST U V W XYZ
A
Auchnis
DU FRAGST DICH, warum deine selbstgenähten Aus-schnitte eigentlich nie aussehen, wie sie sollen? Womög-lich liegt es daran, dass dir noch niemand das Geheim-nis des perfekten Ausschnitts verraten hat. Gut für mich: Das gibt mir die Gelegenheit, diesen Part deiner Aus-bildung zum waschechten Näh-Nerd zu übernehmen.Du kannst Ausschnitte auf viele Arten einfassen. Hier zeige ich dir eine besonders schicke – und lächerlich ein - fache – Variante, die eigentlich immer passt. Alles, was du brauchst, ist ein vorbereitetes Shirt und ein Jersey-Streifen, der ungefähr dreimal so breit ist wie deine Overlocknaht. Mein Streifen ist 2,5 cm breit.Ermittle den Umfang des Ausschnittes mit einem Maß-band. Je nach Dehnbarkeit deines Jersey-Streifens schneidest du den Streifen 2–3 cm kürzer zu. Schließe den Streifen an den kurzen Seiten mit einem Geradstich deiner Nähmaschine rechts auf rechts zu einem Ring. Teile Ring und Ausschnitt mit Stecknadeln in 4 gleich große Abschnitte.Stecke den Ring rechts auf rechts an den Markierungen an den Ausschnitt.WIE KANN ICH EINEN AUSSCHNITT RICHTIG SCHICK EINFASSEN?
A
ALLES EINE FRAGE DES
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15Nähe den Jersey-Ring mit der Overlock rundherum leicht gedehnt an den Aus-schnitt.So sollte es jetzt aussehen:Klappe die Overlocknaht nach oben und falte den Jer-sey-Streifen einmal komplett um die Nahtzugabe herum. Sichere alles mit ein paar Stoffclips oder Stecknadeln.Jetzt kannst du den Ausschnitt mit einem Stich deiner Wahl, zum Beispiel einem länger ein-gestellten Dreifach-Gerad- stich, rundum knappkantig absteppen.So sollte es jetzt von der lin-ken Stoffseite aussehen:...und so von rechts:
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B
EINE TOLLE IDEE, die sich ganz leicht umsetzen lässt. Zum Beschichten eignen sich unelastische, eher dicht ge-webte Stoffe wie Baumwoll-webware oder Canvas sehr gut. Dabei kannst du zwischen verschiedenen Metho den wäh len. Auf meinem Blog Sew-Simple.de habe ich viele unterschiedliche Technikenausprobiert. Meine Lieblings-methode ist die Beschichtung mit Bienenwachs. Das geht fix und ist nachhaltig. Noch dazu sieht das Ergebnis spek-takulär gut aus und lässt sich wunderbar vernähen.ICH MÖCHTE MEINEN LIEBLINGSSTOFF GERNE SELBST BESCHICHTEN. AM LIEBSTEN NACHHALTIG. WIE GEHT DAS?
Stoffe selbst
b
beschichten
GANZ SCHÖN DICHT
ABCDEF GHIJKLM N O PQRST U V W XYZDAS BRAUCHST DU Stoff deiner Wahl Bügeleisen2 Bögen beschichtetes Backpapier1 Handvoll Bienenwachspastillen
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17Verteile ein paar Bienenwachspastillen auf dem Stoff und lege ihn zwischen 2 Lagen Backpapier.Du kannst auch mehrere Stofflagen überein-ander zwischen zwei Lagen Backpapier legen und beschichten, wenn du magst. Führe das Bügeleisen langsam über den Stoff, damit das Wachs schmelzen und in den Stoff einziehen kann.Falls noch Stellen sichtbar sind, an denen das Wachs nicht in den Stoff eingezogen ist, kannst du dort noch einige Pastillen drauf-legen und erneute einbügeln. Anschließend legst du die Stofflagen nebeneinander zum Trocknen. Zum Aufbewahren empfehle ich dir den Stoff locker aufzurollen.Dein selbst gemachter Wachsstoff eignet sich übrigens nicht nur großartig als Ersatz für Frischhaltefolie. Du kannst auch eindrucks-volle Kosmetiktaschen und vieles mehr aus ihm zaubern.
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unentbehrliche
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ABSOLUT
NÄH-HELFER
SCHEREN-SET Zu den wirklich unverzichtbaren Dingen gehört meiner An-sicht nach ein gutes Scheren-Set, bestehend aus einer Stoff-schereund einer handlichen kleinen Fadenschere. Eine Za-ckenschereist zwar nett, durchaus aber kein Must-have. Viele professionelle Näher*innen verzichten übrigens komplett auf die Zackenschere und arbeiten stattdessen mit v-förmigen Knipsen in die Nahtzugabe oder mit einem Rollschneider, der mit Zackenklinge ausgerüstet ist.Aber zurück zum Scheren-Set: Vielleicht wirst du, ähnlich wie ich, mit der Zeit feststellen, dass dir der Zuschnitt mit dem Roll schneider leichter fällt als mit der Schere. Allerdings ist gerade in Eckenund Winkeln die Schere wesentlich präziser. Eine präzise und bis in die Spitze scharfe Faden- oder Stickschere leistet dir bei vielen klei-nen Handgriffen gute Dienste: sei es zum Abschneiden von Restfäden, zum Anbringen von Knipsen, zum Einkerben von Nahtzugaben oder um Garnenden zum Einfädeln vorzubereiten. Und, ganz ehrlich: An den Genuss und das köstliche Geräusch des Stoffzuschnitts mit einer scharfen Schere kommt so schnell einfach nichts heran. Man braucht wirklich keine High-End-Ausstattung, um mit grandiosen Näh-Ergebnissen zu glänzen. Aber ein paar Helferlein haben sich für mein Nähleben als ausgesprochen nützlich erwiesen. Grundsätzlich empfehle ich dir, lieber einmal eine gute Grundausstattung anzulegen, als ständig Teile nachkaufen oder ersetzen zu müssen. 18
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WASHI-TAPEWashi-Tape ist ein Helferlein, das du immer griffbereit neben der Nähmaschine haben solltest. Hier ein paar Beispiele, wie dir das vielseitige Papierklebeband die Arbeit erleichtern kann.
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WASHI-TAPE ALS MARKIERHILFEDeine Nähte werden krumm und schief? Kein Wunder, vielleicht kennst du das Geheimnis des Washi-Tapes noch nicht! Klebe das Tape im gewünschten Abstand neben dem Nähfuß auf die Nähmaschine. Keine Sorge, es lässt sich rückstandsfrei wieder entfer-nen. Anschließend führst du die Stoffkante am Washi-Tape entlang.WASHI VS. KLEBIDu kämpfst mit Wachstuch, PVCoder einem anderen gemein haf-tenden Material? No worries, da kann dir das Washi-Tape helfen: Klebe es auf die Unterseite deines Nähfüßchens: Die papierartige Oberfläche des Tapes verhindert, dass klebrige Oberflächen am Nähfuß hängen bleiben, und der Stoff wird viel sauberer transpor-tiert. Alternativ kannst du das Tape übrigens auch direkt auf den Stoff kleben. Hilft auch prima gegen welligen Jersey! DU LIEBST PATCHWORK UND ARBEITEST GERN MIT BESTIMMTEN WINKELMARKIERUNGEN DEINES LINEALS?Perfekt! Du kannst deine Lieblingsmarkierun-gen mit Washi-Tape hervorheben, indem du es einfachauf die Unterseite des Lineals klebst. Gerade bei bunt gemusterten Stoffen kannst du die Markierungen so viel leichter erkennen.19
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SAUMHILFE AUS METALL Was ich lange für einen Luxus gehalten habe, erweist sich im Nachhinein als lebensrettende Maßnahme: Die Anschaffung eines großen Metalllineals für Säume. Wie es funktioniert? Ganz einfach: Das Saumlineal wird auf die linke Stoffseite gelegt und die Stoffkante zur entsprechenden Markierung des Lineals ge-faltet. Jetzt kannst du noch dem Stoffbruch ein kleines Bügelerlebnis spendieren und den Saum feststecken. Schon ist alles zum Fest-steppen vorbereitet.Weil mein Saumlineal mit Inches, also der amerikanischen Maßeinheit, markiert ist, habe ich mir meine Lieblingssaumbreiten mit wasser-festem Filzstift markiert. STECKNADELNWer SewSimple kennt, der hat vielleicht schon festgestellt, dass ich ein Faible für gute Stecknadeln habe. Und mit gut meine ich: spitz, scharf, lang genug, widerstandsfähig und handlich. Hier hat sicher jeder Näh-Fan seine ganz persön-lichen Favoriten. Ich arbeite sehr gerne mit Stecknadeln, die statt eines runden Köpfchens einen Griff haben. Noch cooler finde ich es, wenn der Griff bügelfest ist. Das bedeutet, ich kann beim Umbügeln des Saums die Nadeln einfach im Stoff lassen. Und das mache ich nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern, weil es dazu beiträgt, dass meine Säume schön akkurat werden.
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21MAGNET-NADELKISSENWowir gerade von Nadeln sprechen: Meine diversen Stecknadel-familien wohnen auf separaten Magnet-Nadelkissen. So habe ich immer direkt die passenden Nadeln zur Hand, wenn ich Grobes, Feines, Festes oder Flutschiges verarbeiten möchte. Und weil ich dazu neige, während des Nähens die Nadeln in alle Himmels-richtungen zu pfeffern, schnappe ich mir beim Aufräumen mein Nadelkissen und sammle die verstreuten Nadeln mit Magnetmagie alle wieder ein. Damit sind sie bereit für das nächste Näh-Abenteuer.
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ROLLSCHNEIDEREine wirklich runde Sache: Rollschneider sind aus meinem Näh-zimmer nicht wegzudenken. Und ich verwende die scharfen Roller durchaus nicht nur, um Kleidung zuzuschneiden: In Kombi mit einem langen Patchworklineal (ebenfalls unverzichtbar!) wird der Rollschneider zum Präzisionswerkzeug, mit dem man die gerades-ten Taschenzuschnitte ever hinkriegt. BÜGELMATTE AUS SCHURWOLLE Geht‘s dir wie mir und du „liebst“ das Bügeln? Räusper ... Aber irgendwie kommen wir nicht drum herum. Zumal die Ergeb-nisse ja für sich sprechen. Trotzdem habe ich nicht immer Lust, das große Bügelbrett herumstehen zu haben. Ich finde es viel praktischer, Bügeleisen und Bügelunterlage direkt neben der Näh-maschine zu parken, um fix die Nähte aus-bügeln zu können. Zu diesem Zweck habe ich mir eine Bügelmatte aus Schurwolle besorgt. Du kannst aber auch einfach Thermolam und Stoff auf ein Brett spannen und mit dem Ta-cker befestigen. Schon hast du ein praktisches Bügelbrett für deinen Nähtisch.
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2222PINZETTE Eins meiner absolut unverzichtbaren Werkzeuge kommt aus der Apotheke: Die anatomische Pinzette. Mit ihr forme ich Ecken aus, zupfe Fäden aus dem Stoff, führe Stoff-partien kontrolliert vor die Nadel, entferne Restfäden aus dem Inneren der Nähmaschine, fädele die Overlock ein und positioniere Schrägband so, dass ich es perfekt annähen kann. Wahrscheinlich habe ich die Hälfte vergessen. Tatsache ist aber, dass meine Pinzette immer griffbereit liegt und es nur sehr wenige Nähprojekte gibt, bei denen sie nicht zum Einsatz kommt.
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SEIFEEine echte Allzweckwaffe: Ein altmodisches Stück Sei-fe. Was so unspektakulär klingt, macht als Näh-Helfer regelrecht Furore! Warum? Verrate ich dir! Wenn du gelegentlich deine stumpf gewordenen Stecknadeln in die Seife steckst, bleiben sie schön gleitfähig, weil das Metall von einer dünnen Seifenschicht überzogen wird.Das Prinzip funktioniert übrigens auch bei Metallreiß-verschlüssen: Wenn der Zipper viel Widerstand bietet und ruckelig läuft, hilf ihm mit ein bisschen Seife auf den Zähnchen wieder auf die Sprünge.Last, but not least kannst du Seife, die du mit einem Spar-schäler „angespitzt“ hast, sehr gut als preiswerten Kreide-Ersatz verwenden. Die Markierungen verschwinden bei der ersten sche rückstandsfrei. Was bei Textilmarkern nicht immer der Fall ist.
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B
Der
PUH, HÄTTEST DU GEDACHT, DASS NÄHEN SO VIEL MIT BÜGELN ZU TUN HAT? Viele Näh-New-bies sind erst mal total von den Socken, wenn ihnen klar wird, dass sie nach einiger Zeit automatisch schon das Bügeleisen klar machen, bevor sie sich an die Nähma-schine setzen. Mir geht das übrigens auch nicht anders.Bügeln hat viele Funktionen. Zum Beispiel kannst du mit Dampf und Hitze den Stoff aber auch zum Beispiel Reißverschlüsse! – für das Nähen vorbereiten. Aber ein Bügeleisen kann noch mehr: Du kannst mit dem Bügel-eisen Falten und Markierungen auf den Stoff übertra-gen, Nahtzugaben auseinanderbügeln und die Nähte damit ausformen, Säume umbügeln, Abnäher in Form bringen und dafür sorgen, dass Nähte sich geschmeidig an den Stoff schmiegen. Du siehst: Viele gute Gründe, künftig eine extra Runde Bügel-Boogie zu tanzen. Und wenn du davon genug hast: Bastel dir doch mal aus einem Kartonstreifen eine Saumhilfe! Zeichne dafür deine bevorzugten Saumbreiten auf den Karton auf.Jetzt brauchst du nur noch den Kartonstreifen auf die linke Stoffseite zu legen und die Stoffkante bis zur Mar-kierung umzubügeln. Einfacher geht’s wirklich nicht, oder?
B
Bügel-
Boogie
IST BÜGELN ECHT SO WICHTIG?ABCDEF GHIJKLM N O PQRST U V W XYZ
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TaTüTa nähen
Diese schnelle Taschentüchertasche nähst du ganz einfach aus Stoffresten. Damit sie wirklich gut gelingt, solltest du beim Bügeln akkurat arbeiten. Die anschließende Steppnaht ist dann ein Kinderspiel. Level: AnfängerDAS BRAUCHST DUStoffreste in verschiedenen Farben farblich passendes NähgarnZackenschere Bügeleisen BügelunterlageZUSCHNITTEine Nahtzugabe von 1 cm ist in den Maßangaben enthalten.Stoffreste3x Rechteck, 10 cm x 15 cm2x Quadrat, 10 cm x 10 cmBügle den Stoffbruch. Lege bei zwei Rechtecken die langen Kanten links auf links.12SO WIRD‘S GEMACHT
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26Lege das zweite gefaltete Rechteck an der zweiten langen Seite des nicht gefalteten Recht-ecks an. Denk dran: Die offe nen Stoffkanten liegen immer aufeinander. Die Stoffbrüche der langen Seitenteile treffen jeweils aufeinander. Falte die Quadrate ebenfalls in der Mitte und bügle sie.An eine kurze Seite des Rechtecks legst du wie in Schritt 5 beschrie-ben eins der gefalteten Quadrate bündig an.Lege das nicht gefaltete Rechteck mit der rechten Stoffseite nach oben. Lege eins der gefalteten Recht- ecke an einer langen Seite an. Die offenen Kanten liegen bündig mit der Stoffkante des nicht gefalteten Rechtecks.Steppe den Stoffbruch der gefal-teten Schnittteile knappkantig mit einem Geradstich ab.53467
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27Jetzt kannst du deine schicke neue TaTüTa befüllen. Jetzt wird das zweite Quadrat bündig an die noch freie kurze Seite ge-legt.Wende und bügele die TaTüTa. Wenn du magst, kannst du vorher die Nahtzugaben mit der Zacken-schere etwas einkürzen.Stecke alle Teile gut fest und nähe sie mit 1 cm Nahtzugabe rundherum an dem unteren Rechteck an. Versäu- bere die Nahtzugaben mit einem Zickzackstich.Hebe den ersten langen Streifen an und lege das zuletzt angelegte Quadrat darunter.89111210
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2828ABCDEF GHIJKLM N O PQRST U V W XYZ
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WIE KRIEGE ICH WIRKLICH SCHÖNE BRIEFECKEN HIN?BRIEFECKENSIND NUR WAS FÜR PROFIS? So ein Unfug. Briefecken sind absolut cool. Und weißt du auch, warum? Weil du mit ihrer Hilfedie angesagtesten Stoffe in stylische Tischdecken, Platz-Sets, Vorhänge und Servietten verwandeln kannst. Also frisch ans Werk! Ich zeige dir, wie‘s gemacht wird..
Traumschön:
DAS BRAUCHST DU Webware, z. B. Baumwolle oder Leinen(Bügel-)Lineal MarkierstiftMEIN TIPPWenn du mehrereServietten nähen möchtest, kannst du dir auch hierfür eine praktische Bügelschablone basteln. Auf diese Weise ersparst du dir das Messen und kannst direkt zum Bügel-Boogie übergehen.
B
BRIEFECKEN
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29SO WIRD’S GEMACHTAls Erstes brauchst du ein rechteckiges Stück Stoff. Achte darauf, dass die Ecken genau rechtwinklig zuge-schnitten sind. Lege den Stoff mit der linken Seite nach oben. Du kannst dir, wie ich, eine Schablone basteln, dann geht das Bügeln wie von selbst. Bügle den Saum zu beiden Seiten jeder Ecke 1 cm nach innen um.Bügle den Saum jetzt weitere 2 cm nach innen um.Die entstandenen Faltlinienhabe ich mit einem Textil-marker auf die linke Stoff-seite gezeichnet, damit du dich gut orientieren kannst.Lege den Stoff so, dass die rechte Seite oben liegt. Der 1 cm breite Saum, den wir zuerst umgebügelt haben, bleibt dabei umgefaltet. Fal-te die Ecke so nach innen,dass sich die Bügelkanten schön treffen. Bügle den Stoff bruch der Ecke kräftig und mit Dampf. So sollte es jetzt aussehen:Lege den Stoff mit der rech-ten Seite nach oben vor dich hin. Falte die Ecke mit nach innen geschlagenem 1 cm breitem Saum rechts auf rechts zusammen und stecke sie fest.Nähe die Ecke genau auf der Bügellinie mit einem Ge-radstich ab.