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Das deutsch-polnische Verhältnis in Prosawerken von J. Bobrowski,  G. Grass und A. Scholtis


Das deutsch-polnische Verhältnis in Prosawerken von J. Bobrowski, G. Grass und A. Scholtis


1. Auflage

von: Marga Marczyk

36,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 21.08.2007
ISBN/EAN: 9783638815604
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 121

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Beschreibungen

Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Angesichts des Beitritts Polens zur EU im Mai 2004 schien das deutsch-polnische Zerwürfnis aus der Welt geschaffen. Erst kürzlich zeigten die Turbulenzen beim EU-Gipfel 2007, dass das Schaffen politischer Grundlagen zwar begrüßenswert und notwendig ist, ein verständnisvolles und damit friedliches Zusammenleben jedoch nur durch eine intensive Auseinandersetzung mit seinen europäischen Nachbarn und Bündnisstaaten erreicht werden kann.
Hauptgegenstand der vorgelegten Untersuchung ist die Entwicklung des deutschen Polenbilds, wie sie aus den vorgestellten Texten ersichtlich wird. Ausgewählt wurden die Romane Ostwind (1932) von August Scholtis, Die Blechtrommel (1959) von Günter Grass, Levins Mühle (1964) von Johannes Bobrowski und schließlich die Erzählung Unkenrufe (1992) von Günter Grass.
Jacobsen (1973) führt aus, dass Nationenbilder „unabhängig von den objektiven Kenntnissen der betroffenen Personen und Sachverhalte“ entstehen, es sich bei ihnen vielmehr um „subjektiv gewertete, von ganz besonderen Traditionen geprägte und selektiv wahrgenommene Leitbilder“ handelt, die als Stereotype angesehen werden können. Aufgrund ihrer Subjektivität können Stereotype kaum empirisch überprüft werden, doch ist eine Verifizierung/Falsifizierung ohne Belang, da die Existenz von Stereotypen nicht geleugnet werden kann und sie somit eine „gesellschaftliche Realität“ (Hahn, 1995)darstellen, die nicht ignoriert werden darf, sondern zu einer kritischen Auseinandersetzung herausfordert.
Literatur vermag in Bezug auf Stereotype viel zu leisten, da der „Freiraum, den sie als Fiktion hat“ (Stüben, 1995), genutzt werden kann, „um verkrustete Vorstellungen aufzubrechen“, und sie sogar „Gegenbilder zu tradierten Bildern zu erzeugen“ vermag. Letzteres ist besonders bei ungerechtfertigt negativen Stereotypen wünschenswert.
Die zu erbringende Leistung der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung darüber, „welche (körperlichen, seelischen, geistigen) Eigenschaften in literarischen Werken bestimmten [...] Gruppen oder deren Mitgliedern zugeschrieben werden“, ohne dass der kausale Zusammenhang des einzelnen Werks verloren geht.
Zudem sind die „geistes- und mentalitätsgeschichtlichen Grundlagen aufzudecken“, auf denen das Polenbild basiert. Das bedeutet, dass die „lebensgeschichtliche Situation und der Erfahrungshorizont eines Autors“ beleuchtet werden müssen.